Fujis X-T5

Die Neue: Eine Fujifilm X-T5, hier schon mit echtem Straßenschmutz…

Die X-T5 ist nun schon knapp zwei Jahre im Markt; meine Kombi T2/Pro2 hat schon einige Jahre auf dem Buckel und ich bin auf der Suche nach einer kompakteren Videolösung als die bisherige mit einer Blackmagic- Kamera. Damit hat man schon mal mehr als einen Grund, die vorhandenen Kameras gegen neuere auszutauschen. Hier geht es um die T5 und die Gründe für einen Wechsel:

  • 40MP- Sensor. Das gab es bis vor ein paar Jahren nur im Mittelformat.
  • Schneller Autofokus: Die T5 ist in der Tat schneller als die vorhandene Kombination.
  • Schnellere Bildfolgen mit passendem Autofokus. Die Kamera soll mit dem mechanischen Verschluss etwa 10 Bilder/Sek. aufnehmen können. Mit dem Elektronischen gehen auch 15. Das ist mir zwar nicht so wichtig, aber sowas zu haben ist besser als es zu brauchen…
  • Bessere Videoqualität: Mit der T5 kann man Videos in Ultra- HD in H.265 und All-Intra mit einer Bitrate von 360MBit/Sek. in 10Bit aufnehmen. Die Vorteile liegen auf der Hand: 422er Farbunterabtastung und die hohe Datenrate erleichtern die Nachbearbeitung und sorgen für deutlich bessere Bilder. Man braucht allerdings auch bessere SD- Karten dafür, die man aber nur einmal anschaffen muss. Selbst das Rendern der fertigen Videos geht übrigens schneller.
  • Das kann man auch noch in Youtube- Videos sehen, wenn man sie entsprechend aufarbeitet.
  • Die Schwäche ist das Tonteil der Kamera: Wie bei allen Fotokameras gibt es nur einen 3,5mm- Klinkenanschluss, es klingt allerdings halbwegs ordentlich. Die T2 bot weder die Bildqualität(Die aber nicht schlecht war) noch ein brauchbares Tonteil. Einen Zweiknal- Adapter für den Blitzschuh hat Tascam im Angebot. Der wird meine nächste Anschaffung. Wer mehr als zwei Tonknäle braucht, muss aber trotzdem noch einen separaten Recorder verwenden. Einen Tascam DR-20, der für seinen Preis überraschend gut ist, habe ich liegen.

Meine bisherigen Erfahrungen damit waren am Anfang sehr durchwachsen, weil es an der Kamera doch sehr viel Neues gibt, auf das man sich erst einschießen muss. In Frankreich habe ich das ausgiebig üben können; mittlerweile flutscht die Bedienung allerdings weitgehend.

Zur Bildqualität: Der Sensor ist aufgrund seiner vielen Pixel etwas weniger schwachlichttauglich: Bei 800 ISO und intensiver Nacharbeit kann es auch schon mal rauschen. Für solche Bilder habe ich jetzt die H2S, die da besser ist. Gesetzt ist aber, dass die Qualität mit den passenden Optiken erkennbar besser als mit den alten Kameras ist.

Was auch wichtig zu wissen ist: Ich werde an dieser Stelle weder die Technischen Daten noch die Bedienungsanleitug noch einmal „herunterbeten“ und so den Text künstlich aufbauschen. Das ist nicht meine Sache. Die wichtigsten Aspekte habe ich hier ja schon genannt.

Verschlusshaltbarkeit und meine Einschätzung der Qualität

Was die Haltbarkeit des mechanischen Verschlusses angeht, soll dieser 400.000 Auslösungen durchhalten. Das ist ein Wert, den Canon oder Nikon immerhin erst ihren professionellen Kameras zuschreiben. Andere, wie die 90D werden ab Werk eher auf 125.000 Auslösungen geschätzt. Auch gegenüber der 7DMkII ist das durchaus eine Art Abstieg, weil deren Verschluss immerhin 200.000 Auslösungen halten soll.

An der Verarbeitung der Kamera gibt es wenig auszusetzen, außer dass das Display der Kamera nicht so gut sitzt bei den alten Modellen. Wenn man mit dem Zeigefinger drauftippt, zegt sich, dass es nicht ganz an der Kamera anliegt. Ich vermute, dass es am Flachkabel des Monitors liegt, dass diesen etwas nach oben drückt. Mal sehen, wie und ob man Abhilfe schaffen kann.

Die Frage nach den Objektiven und ihrer Qualität

Ich denke, dass das funktioniert. Ich habe meine eigenen Linsen mal auf ihre Auflösung hin vermessen und habe alle, die ich besitze, für 40MP- tauglich befunden. Es handelt sich um diese Gläser:

  • Das oft verschmähte 2,8/14
  • Das eher beliebte 1,4/23
  • Das unterschätzte alte 1,4/35
  • Das 1,2/56 funktioniert auch damit, ebenfalls scharf bis in die Ecken.
  • Dann haber ich neuerdings noch ein 2/90, das ebenfalls gut ist.

Soweit zu den Festbrennweiten. Mit den von mir genutzten Zooms sieht es so aus:

  • Das 10-24 aus der ersten Serie habe ich nach zwei Jahren Nutzung wieder verkauft; die Linse hatte ein paar Schwächen hinsichtlich ihrer Gegenlichtempfindlichkeit. Die Auflösung soll nach Informationen aus dem Netz aber nicht reichen.
  • Das 2,8-4/18-55 habe ich auch noch. Es ist ein Objektiv aus Japan, also aus der ersten Serie. Die Leistung passt; bei 18mm sollte man aber deutlich abblenden.
  • Das 3,5-4,8/55-200: Perfekt. Auch auf diese Linse musste ich mich neu einschießen. Die Effektivität der Bildstabilisators lässt hier ein bisschen nach. Man achte auf den Pixelpitch des neuen Sensors, der neben einer gewissen Faulheit die technische Ursache meines Problem gewesen ist.

Insgesamt ist die Kamera allerdings ein gelungenes Technikmonster, mit dem man arbeiten kann. Wenn man die Kamera erst einmal eingerichtet hat, ist ihr Handling nicht komplizierter als beim Wettbewerb. Nur an den Menüs sollte man mal ein bisschen arbeiten; seit meiner Blackmagic 6K weiß ich, dass man auch umfangreichere Funktionen und ihre Einstellungen sehr simpel darstellen kann. In dieser Hinsicht liegt der Goldstandard bei Blackmagic.

 

Ahorn die Dritte

Hier nochmal ein Video mit einem Übergang zum Thema Fotografie:

Es geht um die Lösung meiner technischen Probleme mit dem Ahorn und um zwei Kameras, die ich neu beschafft habe, eine X-T5 und eine X-H2s. Meine Objektive habe auch mal auf ihre Auflösung hin vermessen, um zu sehen, ob sie mit der T5 verwendbar sind und anderes, das damit zu tun hat.

 

Pleiten, Pech, Pannen und ihre Beseitigung

Ich hatte viele gute Gründe, mich für einen Renault zu entscheiden. Es gab auch viele dagegen, aber das ist auch eine Frage der Prioritäten. Also kommen mal wieder ein paar Überlegungen ins Spiel, die man anstellen sollte, wenn man ein solches Fahrzeug erwirbt.

Was gibt es auf der Habenseite?

  • 150PS, ausreichend flott auf der Autobahn und wenn man damit durch die Berge fahren will.
  • Ausreichendes Platzangebot. Man kann es zumindest allein recht gut darin aushalten.
  • Das Bett ist gerade noch so hinreichend, weil es ein Querbett ist. Ich muss allerdings schon leicht diagonal darin schlafen. Bequem ist es allerdings.
  • Stauraum. Der fehlte im Nugget wirklich.
  • Ein Bad.
  • Das Auto hat einen Ladebooster.

Nur leider gibt es auch ein paar Mängel. Ich brauchte sie nicht zu suchen. Das ist absolut nicht mein Stil. Die Mängel haben haben mich gefunden.

  • Die Waschtischarmatur tropft. Eine Ersatzkartusche dafür ist nur sehr aufwendig bis gar nicht zu beschaffen.
  • Das Rollo in der Schiebetür klappert mit hoher Lautstärke. Unter Sicherheitsaspekten kann man das zwar ignorieren, aber nicht, wenn man ein eigentlich neuwertiges Fahrzeug kauft, dessen Listenpreis bei knapp 70000 Euro liegt.
  • Die Rückfahrkamera spinnt: Wenn die Kamera hinten am Nummernschild nicht läuft, muss der Bildschirm dunkel werden und nicht blau. Bei Nachtfahrten blendet der Bildschirm deshalb. Abschalten ließ sich das Ding auch nicht, weil das Bedienfeld nur sporadisch funktioniert. Der Monitor ist also defekt. Sicherheitsrelevant wegen der Ablenkung durch Blendung.
  • Der Ladebooster ist ohne Funktion. Die Ursache machte sich dann auch bemerkbar. Brandgefahr, weil ein Kabel fehlerhaft montiert war und jenes deswegen angeschmort ist. Lobenswert zu erwähnen ist allerdings, dass der Booster das 40-Ampere- Modell ist, wie eine schnelle Stromflussmessung bestätigte.

Weiteres, dass relevant ist, hat mich bisher noch nicht erwischt. Ich denke aber derzeit, dass das Auto eigentlich sehr gut ist.

Bei diesen Mängeln muss man abwägen, was man machen lässt und was man lieber selbst durchführt. Die provisorische Reparatur des Elektroblocks duldete wegen des Brandrisikos keinen Aufschub. Es funktioniert, aber es ist eben nicht korrekt. Deshalb muss der Elektroblock entweder ausgetauscht oder repariert werden.

Eine Armatur aus dem Baumarkt ist billiger als es meine Wegekosten und der Zeitaufwand gewesen wären. Zudem bliebe dann immer noch das Kartuschenproblem. Obwohl die Armatur sowohl schön als auch höherwertig gewesen ist, musste sie daher weichen. Baumarktarmaturen, die für die Verwendung im Haushalt gedacht sind, kann man mit ein wenig Wissen adaptieren, ohne dass es zu teuer wird.

Gleiches gilt auch für das klappernde Rollo in der Schiebetür. Das war ohne weiteren Aufwand zu beseitigen; die Spannvorrichtung war locker und konnte nachgespannt werden.

Um die Rückfahrkamera muss sich der Händler kümmern. Die muss gewechselt werden.

Vorerst funktioniert denn mal alles, aber wie gesagt, mit einem kleinen Restrisiko, weil ich nicht genau weiß, ob meine Reparatur halten wird.

Im Grunde verhält sich das wie mit meinem seligen Nugget: Den musste ich auch erst  ein bisschen umbauen, damit er funktionierte. Danach lief er wie ein alter Toyota: Etwas ruppig, aber immer brav und verlässlich.

Das isser, der Neue, ein Ahorn Van 550

Der Neue: Ein  Ahorn Van 550.

Da ist er nun, der Neue. es wurde ein Ahorn Camp Van 550.

Die Gründe für den Kauf:

Ich brauche ein wesentlich komfortableres Fahrzeug als den alten Nugget, der allerdings nach meinen kleinen Änderungen problemlos funktioniert hat.

Die Probleme des Fahrzeugs; die meisten sind aber der grundsätzlichen Bauart anzulasten:

  • Zu wenig Stauraum. Das schafft Unordnung.
  • Viel zu laut, wenn man schneller als etwa 90 Km/h fährt. Der laute Motor verhindert, dass man schneller als etwa 100 fahren kann. Schon deshalb sind längere Fahrten damit kaum möglich. Die maximale Tagesetappe liegt bei etwa 5-600 Km.
  • Kein vernünftiges Bett: Das, was es unter dem Ausstelldach gab, war mir zu unbequem und die klappbare Liegestatt hinter dem Fahrerhaus war etwas umständlich im Handling.
  • Kein Bad: Man ist damit auf Campingplätze angewiesen. Will man damit auf einen Stellplatz, braucht man das im Auto.
  • Altersbedingt ist das Fahrzeug in der Schadstoffklasse sehr hoch eingestuft: Mit Euro 2 gibt es in etlichen Städten Einfahrverbote. Nicht nur in Deutschland ist das so, sondern auch in Belgien und Frankreich.

Der wesentliche Vorteil eines derartigen Fahrzeugs liegt dabei auf der Hand: Dank seiner kompakten Maße ist es sehr handlich und es passt in jede bessere Parklücke. Und: Mit einem eigentlich zu kleinen Fahrzeug kann man auch gut ausloten, wieviel Platz wirklich gebraucht wird, um alles Nötige unterzubringen. Größer als nötig ist nicht immer besser.

Diese Nachteile kann ich mit dem Neuen sehr gut kompensieren. Grundsätzlich ginge das allerdings auch mit jedem anderen Fahrzeug dieser Bauart; also mit einem Ducato/Jumper/Boxer, Transit, oder in der eleganteren Version mit etwas von VW oder Daimler, das aber deutlich teurer ist. Einen Ducato oder Jumper hatte ich zuerst ins Auge gefasst, aber der Renault tut seinen Dienst auch und hat eigentlich immer ein 3,5T- Fahrgestell. Zumindest, wenn wir von einem Master reden.

Bei Stellantis kann man zwar auflasten, aber das kostet Aufpreis. Zudem würde ich den Ducato und seine Brüder immer mit dem H- Fahrgestell nehmen, weil dort auch kräftigere Bremsen verbaut sind und die Federung neben dem gesamten Gestell etwas robuster ist.

Hier mal die wesentlichen Daten:

  • 2,3l Diesel mit 150PS.
  • 5,56m Länge. Also gerade noch gut manövrierbar.
  • Silberner Metalliclack.
  • Klimaanlage nebst Bluetooth- Radio.
  • Heizung und Warmwasserbereitung mit einer Dieselheizung.
  • Querbett.
  • Klappbare Duschtrennwand statt Vorhang. Die Dusche ist für mich schon recht eng, aber gerade noch ausreichend.
  • Ausreichend Stauraum.
  • Serienmäßig eine 100AH AGM- Batterie.
  • Gekocht wird mit Propangas.

Was habe ich bisher geändert?

  • Die AGM- Batterie ist zwei Lifepo4- Akkus gewichen.
  • Ein zusätzlicher Ladeanschluss mit je einer Geräte und einer USB- Dopprlsteckdose ist nachgerüstet.

Was ist in Planung?

  • Ein 220V- Inverter soll noch nachgerüstet werden.
  • Ich brauche noch ein weiteres Pärchen USB- Steckdosen.
  • Solaranlage und Anhängerkupplung stehen auf der Wunschliste.
  • Auf einen Lastenauszug werde ich bei diesem Fahrzeug wahrscheinlich verzichten können.

Man kann hier schon mal erkennen, dass das Fahrzeug deutlich komfortabler als sein Vorgänger ist. Größer ist er auch insgesamt auch für weitere Touren tauglich.

Mal sehen, wie das wird.

 

 

Ein bisschen Küstenwald bei Saint- Malo

Kiefer. Nummer eins.

Saint-Malo war der erste Ort, den sich angesteuert hatte. Der Weg war etwa dieser: Start in Peine; Zwischenübernachtung in Antwerpen und dann in einem Rutsch zum Campingplatz nach Saint- Malo, den ich im letzten Jahr schon mal besucht hatte.

Eine Fahrtstrecke von etwa 1100 Km kann man mit einem eher langsamen Fahrzeug wie meinem alten Nugget nicht in einem Tag bewältigen. Daher bin ich gegen 16 Uhr in Peine gestartet, war um 23 Uhr in Antwerpen und bin dann nach einigen Stunden Schlaf weiter nach Saint- Malo gefahren. Der Weg ging über Le Havre, um mir auch mal die Brücken über den Hafen dort anzusehen. Ich kann nur sagen: Die Aussischt ist bombastisch; es lohnt sich. Nur Bilder kann man keine machen, wenn man auf der Autobahn unterwegs ist. Beim nächsten Anlauf werde ich mir mal eine Actioncam hinter die Windschutzscheibe klemmen, um die Aussicht zu teilen.

Kiefern am Strand.

Aufgesucht habe ich dieses Mal einen der mir bereits bekannten Campingplätze in Saint-Malo, der mitten in der Stadt in Hafennähe liegt. Bilder habe ich davon nicht gemacht; die Stadt war dieses Mal nur Station, aber nicht als Ziel und Fotomitiv gedacht. Interessiert habe ich mich dieses Mal eher für die Strände in der Bretagne. Und eben auch dort nach Motiven gesucht.

Motive gibt es dort natürlich reichlich. Man muss aber auch ein bisschen suchen und findet dann auch anderes als das übliche Strandgut.

Noch eine Kiefer.

Fündig geworden bin ich allerdings auch an einem Strand bei Saint- Malo, der mich ein bisschen an den Point Lobos erinnert, den ich auch schon einige Male besucht habe.

…und noch eine…

Diese Bäume sind hier, wie am Point Lobos auch, etwas bizarr verwachsen, was der windrichtung und dem oft stürmischen Wetter am Ärmelkanal geschuldet ist. Zumindest sieht das schon mal anders aus als das, was man sonst immer wieder in der Heimat vorfindet.

Nummer drei.

Klar sollte sein, dass man für diese Bilder auch einige Kilometer zurücklegen muss. Wanderschuhe sind also Pflicht.

Benutzt habe ich für diese Bilder eine Fujifilm X-T2 mit einem 2,8-4/18-55er Zoomobjektiv. Nacharbeit mit Capture One.

 

Kleiner Ausflug nach Frankreich

Saint-Malo. Altstadt. X-T2 mit 3,5-4,8/55-200. 1/125stel Sek. bei Blende 4,8. ISO 800

Es ist mal wieder Frühjahr. Der Camper ist nach einem langen Winter wieder startklar und es kann losgehen.

In der Planung:

  • Saint-Malo oder Dinard für ein paar Tage.
  • Die nördliche Küste der Bretagne nach Motiven absuchen.
  • Brest ansehen.
  • Ein paar Leuchttürme fotografieren.
  • Bilder von Stränden und Städten.
  • …und anderes, das sich noch vor Ort finden sollte.

Zum Nugget. Es ist die Frage, was defekt gewesen ist, nachdem das Auto so lange gestanden hat:

  • Nichts, außer:
  • Der Keilriemen der Servopumpe musste nachgespannt werden…

Immerhin schon mal etwas. Der letzte Verbrauch des Autos wurde mittels Betankung ermittelt und lag bei 6,43 Litern pro 100 Kilometer. Gefahren wurde damit im Windschatten der LKWs und die Standheizung lief auch noch ein paar Stunden. Insofern kann man nicht meckern. Es ist, wie ich weiß, auch möglich, das Fahrzeug mit 10-11 Litern zu fahren, wenn man es eilig hat. Aber auch das wäre immer noch wenig im Vergleich mit einem Alkoven- Wohnmobil aus Anfang der 2000er, das sich bei eher 12-14 Litern einpendeln würde. Bei sparsamer Fahrweise, wie es sich versteht.

Zudem habe ich den Druck in den Reifen deutlich erhöht. Das Fahrzeug wurde vom Vorbesitzer mit 2,2 Bar gefahren und das hatte ich im letzten Jahr schon auf 2,8 Bar. Jeweils auf allen vier Reifen. Die Foren waren bei dieser Angabe übrigens nicht hilfreich. Dort kocht jeder sein eigenes Süppchen. Ergo half der Selbstversuch, der so aussah: 2,8 Bar vorn und 3,8 Bar an der Hinterachse. Die Auswirkungen waren überaus positiv: Das Fahrzeug wurde etwas schneller, die Fahreigenschaften insgesamt besser und der Verbrauch bei für dieses Fahrzeug hohen Geschwindigkeiten sank bei Tempo 100 von rund 10 auf etwa 8 Liter.

Ergänzt habe ich das Fahrzeug noch um einen 150W- Wechselrichter und eine 230V- Dreifachsteckdose, die ich eigentlich nicht bräuchte: Die serienmäßig von Westfalia eingebaute Steckdose hätte gereicht, aber wenn man doch mal ein Netzteil braucht, passt das desöfteren dank einer besonders guten Standortwahl der vorhandenen Steckdose schlicht nicht, weil einge Netzteile einfach nicht an der Sitzbank vorbeikommen, um darin Kontakt zu finden. Dumm sowas; genug Platz dafür wäre an der Einbaustelle gewesen. Also sind wir hier mal wieder auf eine Fehlkonstruktion gestoßen.

Nun denn; weiter schlimm ist das nicht, aber doch ein bisschen ärgerlich. Mit anderen Worten: Jeder Schraubvorgang an der Einrichtung dieses Fahrzeugs bringt mich ein bisschen weiter von dem Gedanken weg, ein solches Fahrzeug aus Westfalia- Fertigung neu zu erwerben. Schade eigentlich, aber ärgern will man sich auch nicht.

 

 

 

Viel Wumms oder wenig Wumms – Alte Studioblitze mit viel Leistung

Eine meiner Neuerwerbungen: Blitzkopf für einen 2400Ws- Bowens Equipe- Generator.

Irgendwann passiert es: DIe Anlage, die man sich für den Gelegenheitsbedarf aus Chinageräten zummengestoppelt hat, wird langsam klapprig. Einer meiner Blitze ist abgeraucht, ein zweiter hatte schon mal ein Problem mit dem Lüfter und nur der dritte tut noch eingermaßen klaglos seinen Dienst. Der Raucher kann in die Tonne; hier in der Gegend hat sie die Gestalt eines Sammelcontainers für Elektroschrott. Elkos für 1000WS(Wattsekunden sind ein Vergleichswert für eine Energiemenge, die eine theoretische Glühlampe in einer Sekunde abgeben würde; das wären bei einem 6000Ws- Generator immerhin 21600 KW Stundenleistung, wenn die Blitzröhre dauerglühen würde…) kosten immerhin rund 300 Euro und damit ist das Ende des Geräts, das allerdings auch nur 200 Euro gekostet hat, besiegelt.

Es musste also etwas anderes her. Nun weiß man, dass es gerade auf diesem Sektor Gebrauchtgerät gibt, das durchaus schon recht alt sein kann. Das wird gerne diskutiert, weil diese Geräte für anfällig gehalten werden. Nun denn. Man kann auch neuere Geräte nehmen, muss sich aber darüber im Klaren sein, dass das teurer wird, aber immer noch deutlich billiger als die besseren Chinablitze, die schon recht teuer sein können, ist. Dann gibt es zusätzlich den Faktor der Zuverlässigkeit, den der Robustheit, das Problem des zum Nutzer passenden Handlings und das der Beschaffung selbst.

Es gibt es zusätzlich einige Fragestellungen, wie das Gesamtsystem zusammengestellt werden soll. Und die Frage, ob es sogar Sinn macht, mit mehr als einem System zu arbeiten, was vor allem bei speziellen Leuchten wie z.B. Fresnellscheinwerfern oder Stufenlinsenspots durchaus so sein kann. Dann hat man noch den kleinen, aber nicht zu unterschätzden, Aspekt, dass es bestimmte Lichtformer vielleicht nur von einem Anbieter gibt, dessen Gerät aber nicht im eigenen Studio steht. Vor allem bei Reflektoren wie den Beauty Dishes kann das der Fall sein; bei den normalen Reflektoren gibt es allerdings auch Unterschiede. Die sehen zwar alle gleich aus, sind aber im Detail nicht immer identisch.

Ähnlich dem Bowens: Hensel MH- Blitzkopf mit Hochleistungsreflektor.

Bedingt durch den Umstand, dass die meisten Chinablitze mit einem Bowens- Zubehörbajonett ausgestattet sind und des aus diesem Grunde Vorhandenseins von dazu passendem Zubehör fiel die Entscheidung, altes „British-Made“ Gerät zu erwerben. Das allerdings ist nicht ganz einfach, wenn man gleichzeitig von Kompaktblitzen auf separate Generatoren umsteigen will. Man muss sich auf die Suche machen.

Angeschafft wurde dann das hier:

  • Ein alter asymmetrischer Generator mit maximal 3000WS Leistung, einem Spot und zwei adaptierten und technisch neuwertigen Hensel- Blitzköpfen, die aber dank umgelöteter Stecker mit den alten Bowens- Sachen kompatibel sind.
  • Ein Estime- Generator, der durch Kompaktheit und hohe Leistung glänzt. Auch dieser verteilt seine Leistung asymmetrisch und kam mit drei Blitzköpfen.
  • Dritter im Bunde wurde ein Equipe- Generator mit 2400 Ws Leistung und einem Blitzkopf. Für dieses Gerät habe ich einen Adapter, damit auch anderes Bowens- Gerät damit nutzbar wird.

Bei allen diesen Geräten war es wichtig, dass der Regelbereich groß genug ist. Vor allem muss man die Leistung weit genug herunterregeln können. Selbst der alte Bowens- Generator lässt sich noch auf 25% seiner eigentlichen Minimalleistung von 250Ws einstellen, also auf rund 62 Ws. Für ein Gerät, dessen Technik aus den 1970ern stammt, also schon auf die 50 Jahre zugeht, ist das richtig gut. Allerdings sind die Produktlebenszyklen dieser Geräte sehr lang: Manche Geräte wurden 20 Jahre lang unverändert gebaut. Mein Apparat ist aus den frühen 1990ern, wie ich weiß. Der Equipe lässt sich ebenfalls so weit herunterregeln und der Estime schafft es immerhin auch noch bis 62 WS pro Kopf, wenn man zwei Köpfe daran benutzt.

Der Hintergrund sollte klar sein: Diese Geräte sind leistungsmäßig auf die alte Technik abgestimmt. Also auf Großformatkameras, die man mit wesentlich kleineren Blenden einsetzt als die heute meistens genutzten Vollformatkameras mit einem 24x36mm-Sensor.

So weit, so gut. Die Sachen tun, was sie sollen, aber ich interessiere mich sehr für hartes Licht. Das bekommt man mit entsprechenden Scheinwerfern, die aber als Gebrauchtgerät von Bowens schwer bis gar nicht zu beschaffen sind. Zumindest ist das so, wenn man sich generell auf eine Marke beschränkt. Man muss also ergänzen. Dazu muss wieder nachgedacht werden. Die Aspekte sollte man in Erwägung ziehen:

  • Gibt es das System noch in Neu?
  • Ersatzteilesituation.
  • Beschaffbarkeit von Zubehör.
  • Großes Gebrauchtangebot.
  • Kompatibilität mit Neusystemen.

Meine Jagd danach führte mich zu einem Hersteller aus Deutschland mit dem Namen Hensel, der zwar -wie einige andere auch- schon mal insolvent war, aber immer noch im Markt aktiv ist. In Deutschland sind diese Anlagen sehr verbreitet und viele Studios befinden sich gerade in einer Umstellungs- oder Stillegungsphase, die es ermöglicht, mit sehr wenig Geld an gute Ausrüstung zu kommen. Die Marke kenne ich schon länger und daher und weil zumindest die Zubehörbajonbette der älteren Blitzköpfe auch mit den alten Bowens- Köpfen kompatibel sind, wurde es das. Das kam dazu:

  • Ein Generator mit 6000 Ws Leistung und passendem Blitzkopf, der die Leistung auch verträgt.
  • Zwei Generatoren mit jeweils 3200 Ws.
  • Einer mit 1500 Ws.
  • Zwei Kleingeneratoren mit jeweils 1200Ws.
  • Sechs Blitzköpfe. Drei mit dem alten Anschluss und drei mit dem neueren.
  • Ein Fresnell- Spot. Das Modell Filmscheinwerfer von 1950…
  • Zusätzlich noch einen Ringblitz, der seine 3000Ws verträgt; natürlich ebenfalls nicht neu.
  • Ein weiterer Spot mit einer Projektionsfunktion.
  • Diverse Lampenstative der stabileren Bauart.

Nun denn. Wenn man das so betrachtet, sieht es so aus, als könne man sogar noch einen 40-Tonner damit beleuchten. Das ist zwar noch nicht der Fall, aber damit geht schon mal eine ganze Menge. Vor allem ist das Ganze aber hell genug, um damit auch auf Film und im Großformat arbeiten zu können. Und die GFX von Fuji braucht schon mehr Licht als eine kleine APS-C- Kamera; wobei man das aber noch mit größeren 800 Ws- Kompakblitzen abdecken könnte. Man braucht nur selten Blenden, die kleiner als etwa 16-22 sind und der Sensor kann auch noch ein bisschen was, wenn man seine Empfindlichkeit auf mehr als 100 ISO erhöht. Soll das Ganze doch mal irgendwann gedruckt werden, werden diese 100 ISO unabdingbar.

Und: Ich will auch Dinge vor die Kamera bringen, die größer sind als eine Kafeemaschine, die bei meinen bisherigen Ebay- Bildern das maximale Maß der Dinge gewesen ist. Das verlangt nach größeren Lichtwannen und diese brauchen mehr Leistung, um ausreichendende Helligkeit zu liefern, weil so ein Vorsatz immer mit einem gewissen Lichtverlust verbunden ist. Und: Vor allem der Spot, mit dem man auch Gobos projizieren kann, braucht wirklich Leistung. 3000 WS sind da eher das untere Ende.

Die Schwäche des Systems sollte hier deutlich werden: Die Bedienung der Generatoren unterscheidet sich von Gerät zu Gerät, auch wenn das Ergebnis immer passend zu bekommen sein sollte. Allzu kompliziert ist das trotzdem nicht; die Generatoren tun prinzipiell immer den gleichen Job.

Die Sinn- und Kostenfrage

Stellt man sich zuerst einmal die Frage nach dem Sinn einer so leistungsstarken Anlage, die auch mancher professionelle Fotograf nicht besitzt, sollte man sich die Frage nach dem „überhaupt“ und damit die grundsätzliche Frage nach einer Blitzanlage nicht stellen. Unter reinen Nutzengesichtspunkten ist so eine Anlage für einen Amateur ziemlich sinnfrei. Man braucht sie eigentlich nicht. Aber wenn man einen Spieltrieb zu befriedigen hat, sieht das anders aus. Die Hobbys, die einige in ihren Kellern betreiben, haben auch nur den Sinn, ihren Benutzer zu erfeuen. Was sie ja auch tun, sonst gäbe es manche Freizeitaktivität nicht. Mir fallen dazu immer wieder die in meiner Verwandschaft vereinzelt auftretenden Modelleisenbahnen ein. Das mal dazu. Auf der anderen Seite: Man kann viel damit anstellen, wenn man das will, aber in der Realität wird das nicht allzu häufig der Fall sein.

Die Frage nach den Kosten ist auch schnell beantwortet: Ich habe die Sachen aus Stilllegungen von Studios gekauft. Das Ganze „musste weg“ und daher konnte ich einige echte Schnäppchen machen und die Sachen so zu sehr niedrigen Kosten in mein Eigentum überführen. Genaugenommen waren das meistens die AFA- Restwerte, nachdem das Gerät abgeschrieben war. Sonst hätte ich sie nicht, sondern eher wieder eine (dann etwas bessere) Anlage, die etwas weniger leistungsschwach als die alte ist, aber aus besserem Gerät bestünde. Wie jetzt auch, nur in Neu und vor allem mit weitaus weniger Möglichkeiten.

Man muss dazu nur durch die Sortimente chinesischer Hersteller gehen, diese mit einem Produzenten wie Hensel vergleichen und wird feststellen, dass es bestimmte Sachen nur noch als Vorsätze gibt oder dass sie gar nicht im Angebot sind. Vor allem bei interessanten Gerätschaften wie den im Vergleich mit den Snoots wesentlich besser kontrollierbaren Spots ist das der Fall. Zudem sind einige andere Dinge bei den Chinesen Mangelware oder nicht im Angebot. Auch bei den Stativen ist das der Fall. Auf der anderen Seite sind genau diese Hersteller die Anbieter, die zumindest einiges für den Amateur bezahlbar gemacht haben, das bei den Etablierten bisher zu teuer war oder immer noch ist. Man sollte das also nicht verteufeln. Aber: Wäre ich ein Pro, würde ich zumindest die billigen Chinablitze nur sehr bedingt in Erwägung ziehen, weil ich sie nicht für robust genug halte. Wenn so ein Blitzkopf bei einem Kunden in der Industriehalle steht und abraucht oder sogar brennt, kann das sehr schnell teuer werden. Vom Imageschaden ist hier noch nicht einmal die Rede, weil der noch gratis mitkommt.

Damit enden wir hier wieder mal bei einem alten Denkansatz, der schon in meiner Anfangszeit eine gewisse Bedeutung hatte. Zuerst kauft man billig, dann etwas besser und am Ende Highend aus Zweiter Hand. Damals wurde das in erster Linie auf Laborequipment gemünzt, aber beim Thema Optik und früher auch Kameras hatte diese Sichtweise ihre Berechtigung.

 

 

 

 

 

Campen und Fotografie – geht das? – Teil zwei

Saint-Malo, Strand an der Stadtmauer.

Wie dem auch sei. Der Westfalia- Camper ist da und mit der Zeit lernt man auch zu überblicken, was proprietär ist und damit verschwinden kann. Den Grund nannte ich ja schon: Die Kosten. Das Auto ist momentan rund 22 Jahre alt und dann schafft man sich auch keine Originalteile für viel Geld mehr an. Zudem ist das eingebaute Zeug auch nicht mehr Stand der Technik und leicht und relativ kostengünstig mit Standardteilen ersetzbar. Die Voraussetzungen dafür sind Ideen, technisches Verständnis und etwas handwerkliches Talent, auf das man notfalls beim Bau eines Prototypen auch noch verzichten kann: Es muss noch nicht schön sein, sondern zuerst einmal seinen Dienst tun.

Im Pflichtenheft für dieses Fahrzeug steht daher das hier, das von dem für einen USA- tauglichen Camper deutlich abweicht und in erster Linie kürzer ist:

  • Stauraum: Im Nugget gibt es irgendwie keinen Platz für Campingmöbel. Wenn man aber das Bett unter dem Dach dafür nutzt und ein paar Gewichtsbeschränkungen beachtet, kann man dort zumindest zwei Klappstühle und einen Campingtisch unterbringen. Man hat das dann nicht im Fahrzeug herumliegen. Geschlafen wird unten, was für eine Einzelperson kein Problem ist.
  • Steckdosen: Die Kühlbox kann man entweder direkt an die Sicherungkiste anklemmen oder mit einer Steckdose betreiben. Nimmt man eine Steckdose, sind Box und Kabel leicht auszubauen. Also Steckdose und 12V. Eine zweite dient als Reserve, damit der Laptop des Nachtens auch auf der Küchenablage nachgeladen werden kann. In meinem Fall geht das  mit dem Laptop so, weil der schon per USB-C nachgeladen werden kann.
  • USB- Anschlüsse: Ich habe vier QC3- fähige Anschlüsse vorgesehen, die nach Erfahrungen aus mehreren Reisen ausreichend sind.
  • Batterien laden: Das eingebaute Westfalia- Ladegerät liefert nur 10 Ampere Strom. 20 müssen her, damit man die Versorgungsbatterien in angemessener Zeit aufladen kann.
  • Ein Platz für ein Notfallklosett muss her. Der originale alte Nugget bietet das nicht.
  • Eine passende Staulösung besteht aus 30x40cm- Euroboxen unterschiedlicher Höhe. Das kann man sich mit einigen Metern Dachlatten und etwas Sperrholz schnell selbst bauen.

Der Ist- Zustand des Innenausbaus meinem Fahrzeug:

  • Es gibt irgendwie keinen Wassertank im Auto. Ein Abwassertank ist aber vorhanden und intakt.
  • Es hat mal einen Wasserschaden gegeben, was man an den orignalen Möbeln auch erkennen konnte.
  • Dann haben wir das aus meiner Sicht schlechte Staukonzept des Fahrzeugs.
  • Die Elektrik ist ab Werk nur sehr schwer zu erreichen: Für Arbeiten an der Elektrik, die über den Tausch einer Sicherung hinausgehen, muss man in der Praxis die Möbel ganz ausbauen.
  • Durch die vorgesehenen Einbauplätze und deren Abdeckungen für Kühlbox und Herd ist die Arbeitsplatte der Küche praktisch nicht benutzbar.
  • Der hintere Teil der umklappbaren Sitzbank wird nur von zwei ungesicherten Bolzen gehalten. Diese Bolzen lösen sich und neigen dann dazu, die Bank nicht  mehr zu halten. Das Resultat sind genervte Nachbarn auf dem Platz…

Die erste Testtour

…war ein Reinfall. Einige der Macken hatte ich noch nicht entdeckt. Und es galt herauszufinden, was gebraucht wird und, vor allem, was nicht gebraucht wird.

In meinem Fall waren zwei Probleme: Das erste war das mit der Rückbank, das repariert wurde und das zweite Problem war der Wasserbehälter. Die geplanten 20 Liter in einem Kanister mit Auslaufhahn waren nicht praktikabel. Aber um einige Dinge hrauszufinden, war das in Ordnung. Getestet habe ich das in Lauenburg auf dem Stellplatz in der dortigen Marina.

Änderungen

Gedacht und getan. Die hinteren Schränke habe ich herausgerissen und durch ein Lattengestell ersetzt, in das ich ein paar Euroboxen verstaut habe. Es handelt sich um 30/40er Standardteile, insgesamt sind das drei mit 23cm Höhe und zwei weitere, die 12cm hoch sind. Man glaubt es nicht, aber das reicht in der Tat aus, um alle nötigen Utensilien unterzubringen.

Das Waschbecken ist aus Edelstahl und thront nun auf der Arbeitsplatte, weil sich das so anbot. Als Tank dient ein schlichter 20l- Kanister mit einem Deckel, der so groß ist, dass eine kleine Tauchpumpe hineinpasst. Eine einfache Befüllung besteht aus einem Stechhahn und einem kurzen Stück Wasserschlauch. Die Pumpe kann separat abgeschaltet werden, damit man die Wasserleitung einfach entleeren kann, indem man den Wasserhahn öffnet.

Der Kocher ist ein einfaches Kartuschenmodell, das man überall im Campingbedarf erwerben kann. Die nötigen Kartuschen kann man sich in diversen Restpostenmärkten für wenig Geld beschaffen.

Das Stromsystem habe ich entsprechend umgebaut, d.h. ich habe meine USB- und 12V- Steckdosen nachgerüstet.

Was noch fehlt, ist die Standheizung.

Testlauf zwei

…fand in Bremerhaven statt. Der schiefe Leuchtturm machte mich neugierig und einen Stellplatz gab es auch in der Nähe. Es musste zudem noch herausgefunden werden, wieviel Diesel das Auto auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten um 100 Km/h verbraucht.

Das Fazit ist, dass mir noch genau ein USB- Anschluss fehlt, den ich mit einem Mehrfachstecker kompensiert habe und nachrüsten werde und dass ich im Fahrerhaus ebenfalls zwei USB- Steckplätze brauche.

Aber: Nichts mehr, das wirklich nervt und vor allem: Die Rückbank hat funktioniert.

Das Wichtigste ist eigentlich die Antwort auf die im Titel gestellte Frage: Natürlich geht das. Am besten ist es aber, das Fahrzeug „fotofähig“ aufzurüsten, also genügend USB- Anschlüsse vorzusehen, damit man die Kameraakkus und die des Laptops immer schön nachladen kann.

 

 

Erster Testurlaub mit dem Nugget

Bergmassiv in Samnaun. GFX 50R mit 4/32-64.

Das Fahrzeug ist startklar, dachte ich. Zumindest in technischer Hinsicht. Also wurde es Zeit, sich mal für zwei Wochen auf die Bahn zu begeben und das Auto ausgiebiger zu testen.

Gemacht sind bis hierher:

  • Das Fahrzeug hat jetzt insgesamt 8 QC3- fähige USB- Steckdosen: Zwei im Fahrerhaus und sechs weitere zum Laden von Kleingerät wie Kameraakkus im Heck über der Küchenarbeitsplatte.
  • Zwei klassische Gerätesteckdosen sind geblieben. Eine für einen Laptop und eine zweite für die Kühlbox.
  • Der Anlasser wurde gegen ein besseres Modell getauscht. Der Alte hatte nur 2 KW Leistung und drehte den Motor nicht hoch genug, um ausreichend Kompressionsenergie für einen zügigen Start zu erzeugen.
  • Das Flammstartsystem ist so umgebaut, dass man es auch manuell starten kann.
  • Die Schränke im Heck wurden durch ein Regalsystem ersetzt, in das man Euroboxen stellen kann.
  • Die Standheizung habe ich gegen ein chinesisches Modell mit 3KW Leistung ausgetauscht.
  • Das orignale 10A- Westfalia- Ladegerät habe ich gegen eines mit 20A Leistung ausgetauscht, das man auch per Bluetooth kontrollieren kann.
  • Und die proprietäre Westfalia- Steuerung ist aus dem Armaturenbrett verschwunden.

Was war nicht gut?

Das war nicht viel.

  • Die Kühlbox braucht doch einen festen Stromanschluss, weil die Gerätesteckdosen die Stecker nicht immer sicher halten.
  • Ich habe die Standheizung an das vorhandene Abgassystem angeschlossen. Die Rohrquerschnitte, die verbaut wurden, waren auch für die alte Eberspächer mit 3,5KW schon zu klein. Bei mir hatte sich das wieder zugesetzt, bis mein neuer Ofen abgesoffen war. Das konnte ich allerdings unterwegs durch Einnebeln des Landkreises Landsberg richten: Ich musste das System freibrennen und das geht nicht ohne Qualm. Man hat ja Werkzeug. Danach funktionierte die Anlage problemlos.
  • Und: Meiner Meinung nach ist das Fahrzeug zu klein, um darin zu wohnen. Als Urlaubskiste für eine oder zwei Personen eignet es sich allerdings gut.
  • Auf dem Rückweg stellte ich fest, dass die Windschutzscheibe lose war.
  • Die Navigation mit Google Maps erwies sich in Frankreich als problematisch. Das Programm hat sich im Durchschnitt mindestens einmal pro etwa 150 Km verrechnet. Hier werde ich wieder auf ein separates System umsteigen.

Auf der Habenseite:

  • Keine weitere Panne. Das was ich eingebaut hatte, hat funktioniert.
  • Das Fahrzeug ist klein und daher wendig. Der Nachteil steht oben.
  • Meine gut 200AH Batteriekapazität reichen bei mir für etwa drei Tage bei kühlem Herbstwetter. Mein Tagesverbrauch lag bei etwa 40 AH pro Tag. Man kann also durchaus eine Nacht frei stehen, wenn es nicht anders geht.
  • Unter der Rücksitzbank lassen sich zwei Rucksäcke mit IATA- Handgepäckmaß problemlos verstauen. Man kann so je nach Wetterlage Kleidung für etwa acht bis zehn Tage mitnehmen, wenn man allein reist.
  • Der Durchschnittsverbrauch des Fahrzeugs pendelte sich bei 7l/100 Km ein, inklusive Standheizungsbetrieb. Vorausgesetzt natürlich, dass man das Gaspedal nicht bis zum Bodenblech durchtritt und die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhält.

Wo es hinging:

Ich hatte zuerst Portugal auf dem Programm. Allerdings wurden pünktlich zum Start meiner Reise die Raffinerien in Frankreich bestreikt. Zwei Wochen ging nichts in der Richtung, weil Treibstoff dort zu teurer Mangelware wurde.

Also fiel eine andere Entscheidung, die aber zu langen Fahrten führte. Es ging für ein paar Tage in die Alpen. Mit einem Umweg über Luxemburg, um Steichens „Family of Man“ in Clervaux zu besichtigen. Besichtigt habe ich die Seiser Alm und Berchtesgaden. Die Berge selbst waren allerdings trotz warmen Wetters wolkenverhangen. Ich habe keine guten Bilder machen können, bei denen die Felsen zumindest noch sichtbar waren. Dann war ich noch in Samnaun, um die Höhentauglichkeit der Heizung zu testen, was wahrscheinlich ein Erfolg geworden wäre, wenn das Abgasproblem der Standheizung nicht gewesen wäre.

Danach war ich im Raum Landsberg unterwegs. Einen Blick auf den Ammersee werfen und nach Wels zum Caravansalon fahren. Eine Besichtigung des Hymer- Museums war auch noch drin und die Standheizung habe ich dort auch wieder startklar bekommen. Zudem: Fast täglicher Campingplatzwechsel, um verschiedene Plätze anzutesten und mir ein realistisches Bild machen zu können.

Von dort aus, nach dem Raffineriestreik, bin ich dann über Freiburg nach Frankreich gefahren und habe gewürfelt: Das Wetter war im ganzen Land schön und daher konnte ich die Richtung wählen. Im Süden war ich bisher dreimal und im Norden noch nie. Also Norden und hier Bretagne und die Normandie.

In der Normandie ist bekanntlich Weltgeschichte geschrieben worden. Entsprechend viele Museen gibt es dort zum Thema „Invasion der Allierten 1944“. Zwei davon habe ich mir angesehen. Einmal das bei Ouistreham über die Pegasusbrücke und ein anderes, das „Utah Beach Landing Museum“ bei Sainte-Marie-Du-Mont.

Interessant war das alles und für mich beendete das meine eigenen Nachforschungen in diesem Teil der Geschichte, der zu unser aller Glück ein großer Erfolg für die damaligen Alliierten wurde. Das Gegenteil mag ich mir gar nicht ausdenken.

 

 

 

 

 

Der schiefe Turm von Bremerhaven

Man muss den Camper mal antesten, wenn man ihn schon hat. Dieses Mal trieb mich die Neugierde nach Bremerhaven, um den Leuchtturm auf der Nordmole anzugucken und eventuell ein paar nette Fotos mitzubringen.

Brücke im Hafen

Man mache sich mit dem halbwegs fertigen Camper auf den Weg, suche sich einen passenden Stellplatz und gehe den Rest zu Fuß. Dort hat das funktioniert: Vom Stellplatz bis zum Fotospot waren es 400 Meter Fußweg.

Geschwindigkeit. Zu schnell für die Blaue Stunde…

Also geht man hin, baut die Kamera auf und macht ein paar Bildchen.

Der Leuchtturm.

Das Licht war attraktiv, also legen wir noch eins nach:

Einfach nur etwas, das wir schon ein Hochaus nennen würden.

Und noch einer, auch in blau:

Schiefer Turm mit Kränen. Mit diesen Maschinen wurde einige Tage später die Kuppel abhoben.

Die Sonne ist auch dort untergegangen:

Die Weser.

Und einen weiteren Turm gibt es noch am Fotospot, einem Parkplatz gegenüber der Nordmole.

Noch ein Leuchtturm, wie ich vermute.

Man sollte aber auch den Hintergrund kennen: Die Nordmole hatte sich gesetzt. Das ganze Bauwerk ist mit Spundbohlen gegen das Wasser und seinen Einfluss gesichert, was den Nachteil hat, dass man die Fundamente nicht mehr beobachen kann. Gleiches gilt auch für eventuelle Setzungen der Mole, wie sie hier aufgetreten sind: Passiert das hinter der Bohlenwand, kann man das nicht sehen. Das Ergebnis war diese Setzung der gesamten Mole, die so stark war, dass das gesamte Bauwerk, aber vor allem der Leuchtturm, der Teil davon ist, einsturzgefährdet ist. Die Mole mit dem Turm steht unter Denkmalschutz und soll wieder aufgebaut werden. Die Kuppel wurde deshalb separat und komplett in einem Stück abgebaut; der Rest der Anlage soll schichtweise abgetragen und wiederverwendet werden. Meine persönliche Meinung ist die, dass ich hoffe, dass das auch klappt.

Zur Technik: Die Kamera war eine Fujifilm GFX50R. Die Objektive waren das 4/32-64 und das 5,6/100-200, beide von Fuji. Verschlusszeiten um eine knappe Sekunde herum und die Blende meistens bei 16. Nchgearbeitet wurde mit Capture One.