Videos mit Systemkameras?

Türmchen. Der Aufbau ist leicht kopflastig und nicht wirklich standsicher. Der Aufbaumonitor stellt hier den nicht mehr vorhandenen Blackmagic- Recorder dar, um einen Eindruck davon zu vermitteln, worum esgeht.

Manchmal überkommt es jemandem und er hat die fixe Idee, einige Gedanken in ein  Video zu konvertieren.

Technisch ist das kein leichtes Unterfangen. Man braucht nicht nur eine ordentliche videotaugliche Kamera, sondern, was ebenso wichtig ist, ordentlichen Ton, wenn man etwas ordentliches haben will. Das bekommt man mit einer normalen Fotokamera wie meiner X-T2 von Fuji so nicht einfach hin. Deren Bildqualität ist aus meiner Sicht aber durchaus exzellent, wenn man einige Feinheiten beachtet und sie richtig nutzt. Das Problem liegt beim Ton. Der ist allerdings bei vielen Fotokameras einfach schlecht.

Allerdings kann man auch an der Bildqualität der Fuji noch ein bisschen feilen. Vor allem bei der Farbabtastung, aber auch bei den Maximalkontrasten ist das der Fall.

Dann braucht es eine gute Software, mit der man die Videos schneiden kann, diese mit Titeln versieht und den Ton anpasst, bis er passt.

Was also tun?

Was haben wir denn auf der Habenseite?

  • Ein Test hat gezeigt, dass die erreichbare Qualität bei der X-T2 aus meiner Sicht schon annähernd Kinoqualität hat, wenn das Licht stimmt.
  • Man kann sich die Farbanpassung in der Software weitgehend sparen. Von 200 Testvideos musste ich nur eines in dieser Hinsicht korrigieren. Die Ursache war ein Bedienungsfehler.
  • Die normale Farbunterabtastung, mit der auf der eingelegten SD- Karte aufgezeichnet wird, ist 4:2:0 mit 8 Bit; das ist eher wie bei normalem MPEG2- Video.
  • Am HDMI- Ausgang liegt ein 10Bit- 4:2:2- Signal an, das man abgreifen und auf einem externen Rekorder umleiten kann.
  • Dieses Signal ist auch bei geringerer Aufzeichnungrate hochwertiger als das, was man mit der internen Aufzeichnung haben kann.
  • Mit dem Kameraauslöser kann auch der Rekorder gestartet werden.
  • Diese hochwertigen Rekorder kommen von Blackmagic oder von Atomos.
  • Man kann die Rekorder auch gebraucht und „über den Preis“ kaufen, die Qualität ist sehr ähnlich. Ich hatte ein Modell von Blackmagic, das ich günstig schießen konnte.
  • Diese Geräte zusätzlich zu beschaffen ist billiger als eine Highend- Videokamera. Und zudem ähnlich gut.

Was fehlt?

  • Der Ton der T2 ist eigentlich grottenschlecht. Das ist aber nicht nur bei Fuji der Fall.
  • Adaptiert man ein Klinkenkabel von der Kamera auf XLR, ist das eine mechanisch sehr instabile Verbindung. Die kleinen Klinkenbuchsen sind dafür einfach nicht gemacht.
  • Man braucht also einen separaten Rekorder für den Ton.
  • Das wurde ein Tascam DR-60MKII..
  • Ein externes Kondensatormikrofon, am besten ein längeres Richtrohr- Modell und ein kleines Videomic sind dabei notwendig.
  • Ein Windschutz aus synthetischem Fell sollte gleich mitbeschafft werden.
  • Bei den Mikrofonen Bewährtes nehmen: Rode, Audio Technica, Sennheiser, Neumann, Schoeps oder auch Sanken sind wohl die bekanntesten. Wer zu den Glückseligen gehört, die etwas von Neumann oder den anderen Genannten besitzen, kann hier weglesen…
  • Ein Lavaliermikrofon macht beweglich, wenn man das Signal per Funk überträgt.
  • Funkstrecken baut man ab besten per UHF- Übertragung. 443MHZ geht auch, kann aber sichtbare und schwer zu korrigierende Latenzen erzeugen. Ich nutze allerdings trotzdem das 443MHZ- Verfahren, weil die günstigsten guten Geräte damit arbeiten.
  • Meine Gerätschaften erfüllen diese Bedingungen.
  • Man braucht eine leistungsfähige mobile Stromversorgung, die einige Stunden durchhält.

Deshalb hier mal eine Beschaffungsliste:

  • Fujis X-T2.
  • Einen Tonrecorder mit mindestens vier Kanälen, die auch als Mikrofoneingänge nutzbar sind.
  • Meiner ist ein Tascam DR-60, den man auch unter die Kamera klemmen kann.
  • Ein brauchbares Stativ. Das muss aber kein Schwermetall von Sachtler sein. Ich nutze ein Rollei C6i aus Carbon, weil keine Schwenks damit geplant sind.
  • Ein Richtrohrmikrofon. Meines ist ein Audio Technica, das ich noch im Schrank hatte.
  • Ein Rode- Videomic habe ich auch noch aus einem Projekt vor etwa 15 Jahren „zu liegen“.
  • Einen externen HDMI- Rekorder. Meiner war ein Blackmagic 4K älterer Bauart, der aber trotzdem sehr gut ist.
  • Eine Funkstrecke. Sennheiser ist richtig gut, aber teuer. Daher wurde das ein Saramonic- System, das seinen Dienst tut. Ich habe allerdings ein besseres Lavaliermikrofon dafür gekauft(Eines von Tascam).
  • Ein paar Sicherheitsnadeln, um das Kabel an die Kleidung zu pinnen.
  • Die Stromversorgung, die eigentlich den meisten Hirnschmalz braucht.
  • Und ein Teleprompter macht manchmal auch Sinn.

Das schwierigste vorweg: Die Stromversorgung

Das Problem ist, dass man nun drei Geräte hat, die Strom brauchen: Die Kamera, den Tonrekorder und den HDMI- Rekorder. Wir fangen mal mit dem einfachsten an; der Kamera:

Die X-T2 hat einen kleinen Akku, der bei Videoaufzeichnung in HD nach spätestens nach einer knappen Dreiviertelstunde leer ist. Normalerweise reicht das für einige Tests, aber man braucht Reserven. Ich habe einen Handgriff an der Kamera, der mit zwei Akkus funktioniert und so die Aufnahmezeit schon mal verdoppelt. Man kann die Kamera, wie mir später klar wurde, aber auch über den USB- Anschluss mit Strom versorgen. Das entbindet von ständigen Akkuwechseln.

Der Tascam- Rekorder läuft regulär mit Mignonzellen. Damit sollte er etwa drei bis fünf Stunden durchhalten, wenn man alle vier Kanäle nutzt. Auch dieser kann über seinen USB- Anschluss mit Energie versorgt werden. Eventuell geht es aber auch mit einem Batteriedummy, den man in eine Powerbank stöpseln kann.

Das nächste Individuum im Trio war ein gebrauchter HDMI- Rekorder von Blackmagic. Meiner lief mit LP-E6- Akkus, die man auch in einigen Canon- Kameras vorfinden kann. Ansonsten gibt es einen 12V- Anschluss, mit dem man das Gerät über ein Standard- 12V/2A Netzteil am Netzstrom betreiben und die Akkus nachladen kann.

Am besten ist es immer, wenn man das Ganze irgendwie zentralisiert. Es gibt Powerbanks mit ordentlich Leistung, die dieses Trio versorgen können. Ich musste danach suchen und ich habe meine auf die Empfehlung eines Kollegen aus dem DSLR- Forum hin besorgt. Dieses Gerät liefert etwa 72 Wattstunden und reicht für drei Stunden, wenn alle Geräte in Betrieb sind. Man muss es dann nur noch verkabeln und dann geht es.

Die größten Schwächen

Schwächen hat so ein System allerdings auch. Wenn man damit in die Landschaft zieht, muss man das Ganze zu einem Türmchen aufbauen:

  • Der Tonrecorder sitzt unter der Kamera.
  • Auf der Kamera sitzt das Videomic für den Ton der Umgebung(Atmo genannt).
  • Mindestens der Recorder für den Ton sollte extern mit Strom versorgt werden.
  • Eine kleine Powerbank dafür kann man z.B. am Batteriefachdeckel des Tascams mit Klettband befestigen.
  • Es sind viele Kabelverbindungen herzustellen; dazu gleich mehr.

Zudem neigt die Kamera zu Überhitzungserscheinungen: Sie steigt aus, wenn ein gewisses Temperaturnivaeu erreicht wird. Im Sommer ist nach einer guten Viertelstunde Drehzeit erstmal Pause zum Abkühlen des Geräts.

Die Kabelage

Wenn man sowas tut, geht das Ganze damit los, diese Dinge mit Strom zu versorgen.

Der HDMI- Recorder bezieht seinen Strom neuerdings aus einer Powerbank. Erstes Kabel. Das zweite Kabel ist die USB-Verbindung zum Tonrecorder, um das Gerät mit Strom zu versorgen. Kabel drei zur Powerbank ist das USB- Kabel zur Kamera. Strom hätten wir dann ja schon mal…

Dann geht es weiter mit den Signalen für das System, dier auch noch verteilt sein wollen. Kabel 1 ist die HDMI- Leitung zum Blackmagic- Recorder. An der Kamera ist ein Mini- HDMI-Ausgang und am Recorder ein normaler HDMI- Eingang.

Kabel zwei geht vom Videomic in den Tonrecorder. Nummer drei ist der O-Ton des Sprechers, der aufgezeichnet sein will. Nummer vier geht dann noch vom Ausgang des Tascam auf den Toneingang der Fuji, weil man so genauer synchronisieren kann.

Als letzes haben wir je nach Badarf ein Mikrofon oder eine Funkstrecke, die auch noch mit dem Recorder verbunden sein wollen.

Ich glaube, dass das jetzt alle waren. Wer mitgezählt hat, sollte hier auf 7×2 , also insgesamt 14 Steckverbindungen kommen.

Baut man sich sowas im Studio auf, ist das kein Problem. Es dürfte für Youtube- Videos kaum bewegt werden und daher zuverlässig laufen.

Geht es damit nach draußen, sieht das Ganze anders aus: Hier ist es wichtig, alles zu reduzieren, das irgendwie anfällig werden kann. Dazu gehören vor allem kleine Verbindungen, die hier reichlich vorhanden und verschleißfreudig sind.

Das kurze und knackige Fazit: Besser mal nicht

Wenn wir an dieser Stelle über die Bildqualität reden, kann ich sagen, dass das Ganze auf jeden Fall gut wird. Auch mit einer als Videokamera oft verschmähten Fuji wie meiner ist das so. Und auch die Videos, die man auf der Speicherkarte aufzeichnet, sind in Ordnung. Aber die bessere Farbabtastung und die 10Bit- Aufzeichnung, die man am HDMI- Ausgang der Kamera anliegen hat, werden im Vergleich deutlich sichtbar, wenn die Bilder kontrastreicher werden.

Den Autofokus sollte man besser nicht verwenden: Wenn man sich bewegt und mit relativ offener Blende arbeitet, äußert sich das Nachfokussieren darin, dass sich die Bildschärfe im Hintergrund verschiebt: Das Bild „pumpt“, was beim Betrachten der Aufnahmen sehr störend ist. Wenn der Sensor der Kamera noch größer wird als bei der Fuji(wir sind hier immerhin schon annähernd in einem 35mm- Format unterwegs), verschärft sich das Problem noch. Abhilfe kann man hier nur durch manuelles Fokussieren und eher kleine Blenden schaffen. Die ISO kann man mit den Fujis durchaus auf 1600 oder mehr hochziehen, ohne dass das im fertigen Bild sichtbar wird.

Das gilt in dieser Form auch für meine endgültige Lösung weiter unten.

Damit wird klar, dass das zwar einen Versuch wert und für die gelegentliche Nutzung ausreichend ist; und dass das kein Dauerzustand sein sollte. Wie sich gezeigt hat, kann man meistens auf die Umgebungsgeräusche verzichten, wenn man einfach nur etwas ansagen will. Das ist schließlich eine der Hauptanwendungen meiner im Freien gedrehten Videos. Am Ende kam eine andere Lösung dabei heraus:

Die Suche nach einer Alternative

Wenn es einen umtreibt, versucht man auch ein paar Alternativen. Die erste, mit der ich es versucht hatte, wer eine gebrauchte Panasonic HVX200. Die Kamera stand in früheren Zeiten mal auf meiner Wunschliste, kann aber heute, wie sich gezeigt hat, auch nicht mehr mit einer Kamera wie der X-T2 mithalten, wenn wir über die Bildqualität reden. Ich habe diese Kamera etwas länger als eine Woche besessen und dann wieder abgestoßen. Kurzum: Die Bilder waren einfach nicht so gut, wie ich mir das dachte. Und man konnte nicht sehr gut manuell damit fokussieren, weil die Auflösung des Suchers dafür nicht ausreichte und das Fokuspeaking nicht deutlich genug erkennbar war.

Das Tonteil war allerdings sehr brauchbar; was zu Ehrenrettung Panasonics auch gesagt sein muss. Zudem lief diese Kamera mit den P2- Karten, die auch gebraucht immer noch sehr teuer sind. Und sie sind langsamer auszulesen als heute gängige SD- Karten. Als drittes Manko stellte sich heraus, dass man diese Karten praktisch nur mit Hilfe der Kamera auslesen kann, wenn man nicht noch zusätzliche 4-700 Euronen in einen passenden -gebrauchten- Kartenleser investieren will. Das Ganze stört einfach den Workflow: Wenn man die Karte auslesen muss, muss die Kamera immer wieder abgebaut werden. Damit war die Panasonic wieder aus dem Rennen.

Eine Entscheidung

Am Ende kam es, wie es kommen sollte. Ich habe dann doch eine neue Videokamera gekauft, die ich für ausreichend für die nächsten Jahre halte. Das wurde die oben in der Überschrift genannte Kamera, eine BMPCC in der 6K- Ausführung.

Besser im Handling: Die Blackmagic 6K im Käfig und mit montierter SSD, hier eine Samsung T7. Das Objektiv ist ein Canon 3,5-5,6/18-135 IS STM.

Zu dieser Kamera kann ich mittlerweile sagen, dass sie sehr gut ist, aber auch ihre Schwächen hat.

Zuerst einmal muss gesagt werden, was sie nicht kann:

  • Der Autofokus ist langsam. Das ist aber kein Problem, wenn man weiß, wie das Problem umgangen werden kann; nämlich durch Nichtnutzung und kleinere Blenden, die man so wählt, dass der Bereich, in dem man sich bewegt in der Schärfeebene liegt.
  • Das Tonteil kann nur zwei Kanäle. Wenn man mehr braucht, braucht man einen externen Recorder; entweder für die „Atmo“ oder den O-Ton, den man bei einer Ansage aufzeichnen will. Ein Tascam ist schon oder immer noch hier…
  • Die Mikrofoneingänge sind in Mini- XLR ausgeführt. Man muss mit einem Adapterkabel arbeiten. Was aber immer noch besser ist, als mit den 3,5mm- Klinkensteckern zu tun.
  • Ich habe eine 6K. Damit geht RAW auch nur mit 6K- Aufzeichnung. HD422 in 10Bit und 4K ProRes kann man aber damit aufnehmen.
  • Passende CFast 2.0- Speicherkarten sind teuer. Man kann sich hier mit einer externen SSD behelfen. Eventuell kann hier der Gebrauchtmarkt Abhilfe schaffen.
  • Meine guten Fujilinsen kann man leider nicht daran verwenden. Canon EF-S geht aber damit.
  • Ich habe bisher noch keine Möglichkeit der Fernbedienung entdeckt. Mich stört es nicht, aber es sollte erwähnt sein.

Auf der Habenseite gibt es das hier:

  • Die Kamera läuft mit LP-E6- Akkus. Die sind als Nachbauten in größerer Menge überall zu beschaffen. USB- Lader sind aber zu empfehlen, damit man immer genug davon hat. Eine Ladestelle pro Akku ist empfehlenswert und mit günstigen USB- Ladern auch in die Realität umsetzbar.
  • Die Bildqualität reicht auf jeden Fall für Fernsehen und Kino. Zumindest ist das mein Eindruck. Bis 1600 ISO sollte das auf jeden Fall gehen.
  • Passende Objektive für das Canon- Bajonett sind preiswert auf dem Gebrauchtmarkt verfügbar. Wenn man zu guten Linsen greift, reichen die auch für 6K; falls das nötig werden sollte. Ich nutze momentan ein Sigma EX 2,8/18-55, ein EX 2,8/50-150 und ein Canon EF-S 10-22. Als Universallinse habe ich noch ein Canon EF-S 18-135 IS STM.
  • Die beiden Tonkanäle sind nach meinem Gehör von guter Qualität, was ebenfalls wichtig ist.
  • Die Kamera ist ein Gesamtsystem, bei dem die Schnittsoftware als Systembestandteil gesehen werden kann: Adobe- Abos kann man sich hier sparen; es wird nicht erkennbar besser, als es ohnehin schon ist.
  • Man kann die Kamera über ihren Netzteilanschluss auch an einer Powerbank betreiben.
  • SSDs als Aufnahmemedien vereinfachen die Arbeit.
  • Es gibt passende Rigs, auf denen man die SSD und einen Monitor befestigen  kann.

Damit haben wir hier mal alles Wesentliche zusammengefasst. Ich komme mit der Kamera blendend zurecht. Die Einstellmenüs sind z.B. selbsterklärend; man braucht mit etwas Wissen eigentlich keine Anleitung, um die Kamera bedienen zu können. Ein bisschen fummeln und ein bisschen spielen und fertig ist der Lack.

Meine Kamera ist in einem Smallrig- Käfig montiert. Ein SSD- Halter, der sowohl kleine PNY- SSDs wie auch Samsungs T7- Modelle aufnehmen kann, ist am Käfig montiert. Einen separaten HDMI- Monitor habe ich mir auch noch beschafft. Dieser ist ein einfaches HD- Modell. Zum Beurteilen reichen die sieben Zoll Bildschirmgröße aus. Und das Fokuspeaking der Kamera kann man auch darauf darstellen.

Wichtig ist auch, die Datentransferrate der genutzten SSD zu beachten. Die erwähnten PNYs sind schön klein und zum Bildermachen auch schnell genug. RAW braucht aber mehr als die damit maximal möglichen 330 MByte/Sekunde, mit denen man auf diese Modelle schreiben kann. Die zusätzlich beschaffte T7 von Samsung nimmt bis zu 1GB/Sek. und reicht auf jeden Fall auch noch aus, wenn sie fast voll ist: Volle Speichermedien verlieren an Geschwindigkeit, was man nicht vergessen sollte. Will man nur in ProRes 422 in UHD aufnehmen, reicht die PNY. Für HQ aber nicht mehr.

Ansonsten kann man auch mit CFast 2.0- Karten arbeiten und diese in die Kamera einsetzen. Ich würde es nicht tun; die SSD- Lösung mit der Disk auf der Rig ist einfach praktikabler, weil man sich so einen Kartenleser sparen kann und wie bisher mit einem Leser für die SD- Karten auskommt. SD-Karten nimmt die Kamera auch. Ausreichend schnelle Karten kosten aber immer noch das Doppelte einer SSD. Insofern ist die Nutzung der Kartenslots bei dieser Kamera nur sinnvoll, wenn die Kamera kompakt bleiben soll.

Ein anderer wichtiger Schwachpunkt ist die Stromversorgung. Die standardmäßigen E6-Akkus reichen bei RAW-Aufnahmen für ca. 40 Minuten. Wenn man etwas länger mit der Kamera unterwegs ist, sollte man an Reserven denken. Es gibt auch einen Akkugriff für die Kamera, der mit Sony- Akkus betrieben werden kann. Das kann helfen, weil die Akkus größer sind.

Was man sonst noch wissen sollte:

  • Wenn man von RAW in 6K nach AVC- Intra rendert, hat man einerseits einen guten Master, weil das Format hochwertig ist. Andererseits dauert das Rendern der Filme relativ lange.
  • ProRes nach AVC- Intra oder auch H.265 geht dagegen sehr flott.
  • Je schneller der Rechner insgesamt ist, desto schneller geht die Nachbearbeitung. Hierbei ist wichtig, dass das Zusammenspiel zwischen eigentlichem Rechner(der CPU) und der Grafikkarte wichtiger ist als einen Rechner zu haben, der nur an einer Stelle schnell ist. Ich habe durchaus auch schon mal mit Leuten diskutiert, die nominal eine doppelt so schnelle Kiste wie die meinige hatten und deren Systeme trotzdem die doppelte Zeit meiner Kiste für identische Files brauchten.
  • Ton ist sehr wichtig!

Um separate Fotos zu machen, was oft sinnvoll ist, kann man diese Kamera mit einer Spiegelreflexkamera ergänzen. Diese Kamera muss auch nicht neu sein; eine 7DMkII ist mehr als hinreichend. Die Anzahl der aufgenommenen Bilder wird zwar eher gering sein, wie meine Erfahrungen besagen. Aber wenn man das Ganze auch in Qualität auf dem Rechner sehen will, ist es sinnvoll, mit separaten Fotos zu arbeiten. Eigentlich ist das der Sinn der Existenz meines 18-135, aber es ist auch für meine Videos mehr als ausreichend gut. Man kann auch aus den Blackmagic- RAWs Negative erzeugen, aber das ist eigentlich aufwändiger und daher nur als Notnagel zu verstehen, wenn man keine andere Kamera zur Verfügung hat.

Zur Technik: Die Fotos sind mit einer Canon Eos 7D MkII entstanden. Keine weitere Bearbeitung und keine Nacharbeit, weil diese Bilder ausschließlich dokumentarische Zwecke erfüllen sollen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Neues Gerät- Fujis X-H2s

Das ist die zweite Neue. Eine Fujifilm X-H2s mit einem 2,8-4/18-55mm aus der ersten Serie.

Wir haben 2024. Meine Pro2 und die T2 habe ich Anno 2016 erworben. Ganz allmählich und nachdem die neuen Sensoren der Fujis nebst deren Autofokus einge Entwicklungsschritte durchlaufen haben, wurde die Zeit reif für einen Wechsel.

Zudem habe ich damit begonnen, Videos zu drehen und diese bei Youtube einzustellen; mit zwar schwachen Ergebnissen, aber die Sache berappelt sich langsam.

Nun weiß man halt auch, dass die Videoleistung beider Kameras(T2 und Pro2) eher auf der schwachen Seite liegt. Die Bilder sebst werden durchaus gut bis kinotauglich, vor allem die aus der T2; aber der Ton hat eklante Schwächen. Man muss also immer einen Recorder unter die Kamera setzen, und ein gutes Mikrofon für den O-Ton(Sprache) in den Recorder stöpseln und ein weiteres in Stereo für die Umgebung auf dem Gerätestapel. Synchronisieren kann man das in der Schnittsoftware, in meinem Fall Davinci Resolve. In meinem Fall handelt es sich um einen Tascam DR-60MKII. Der Recorder an sich ist erstaunlich gut, vor allem, wenn ich bedenke, dass das Gerät preislich eher auf der günstigen Seite angesiedelt ist.

Eine weitere Schwäche besteht darin, dass die T2 dazu neigt, heißzulaufen: Die Kamera schaltet sich nach einiger Zeit aufgrund zu hoher Betriebstemperatur ab. Bisher habe ich dieses „Feature“ bei der H2s noch nicht beobachten können; ich habe mir aber einen Lüfter zum Kühlen angeschafft, nur für den Fall der Fälle. Es ist allerdings kein Original, sondern ein Fremdteil, das für den Start ausreichen soll.

Dann sollte man auch wissen, dass es umständlich ist, das Ganze aufzubauen und die Gerätschaften miteinander zu verbinden. Das bedeutet zuerst einmal viel Kabelei mit USB- Strippen für die Stromversorgung und ein bisschen HDMI für den externen Recorder; in meinem Fall war das ein Blackmagic, mit dem man auch schon recht hochwertiges ProRes- Material erzeugen konnte. Hier mal die Liste mit dem Gerät:

  • Kamera(logisch!) mit Objektiv.
  • Der Recorder, man will dann ja doch 10Bit- Material in 422er Farbabtastung.
  • Zwei Mikrofone, ein Richtrohrmikrofon und ein Rode Videomic.
  • Und dann noch einen separaten Tascam- Recorder für den Ton.
  • Batterien und Akkus für det Janze.
  • Und einige Strippen, um den Kram miteinander zu verbinden.

Das waren dann insgesamt inkl. Stromversorgung von Tonrecorder und Recording Monitor für die Bildaufzeichnung per Powerbank gefühlte 14-49 Steckverbindungen von und zu allen Geräten. Das aufzubauen ist natürlich aufwendig, vor allem, wenn man damit irgendwo draußen unterwegs ist. Hinzu kommt dabei noch, dass man die Geräte übereinander auf dem Stativ zusammenschrauben muss, was die ganze Angelegenheit sehr kopflastig macht und damit die Einstellung des Stativkopfs erschwert. Immerhin war geplant, die Sachen auf einem kompakten Carbonstativ unterzubringen, weil so ein Gegenstand immer mit mir im Auto spazierenfährt.

Die erste Lösung dieses speziellen Problems hieß dabei Blackmagic; es ist eine Pocket 6K, die mit Canon- Objektiven verwendet werden kann und daher als geeignet erscheint. Zudem bietet diese Kamera einen APS-C- Sensor in 6K- Auflösung und die Möglichkeit, in ProRes 422 10Bit oder RAW aufzunehmen. Diese Kamera habe ich auch noch und sie wird mich auch noch eine Weile begleiten. Die Bildqualität der Blackmagic ist meines Erachtens schon sehr gut; für den selten auftretenden, aber öfter kritisierten Rolling Shutter- Effekt gibt es Workarounds und das Tonteil dieser Kamera ist auch in Ordnung. Immerhin bietet die Kamera schon mal einen Mini- XLR-Anschluss für ein Mikrofon. Das ist dann schon mal wesentlich einfacher zu händeln und von daher schon mal recht gut. Es gibt, wie bei vielen Videokameras, nur ein Manko: Man kann nur Zweikanalton damit aufnehmen.

Und dann kam, was kommen musste: Fujis X-H2s und die X-T5… Und dann gab es da einen Typen, der eine Webseite betreibt und den irgendwann dann doch die Kauflust übermannt hat.

Hier soll es nach der X-T5 um die H2s gehen, die ich wegen ihrer Schnelligkeit und vor allem der Videoqualität wegen gekauft habe. Etwas später hatte ich dann auch eine T5, die wiederum wegen ihres hochauflösenden Sensors den Weg zu mir gefunden hat. Beide sind ziemlich neuwertige Gebrauchtkäufe und deshalb auch bezahlbar.

Die Kamera kann einiges:

  • Video kann sie bis ProRes HQ 422 in 4K und 10 Bit. Mit einem externen Recorder von Blackmagic oder Atomos kann man auch das HDMI- Signal abgreifen und in RAW bis 6K aufzeichnen.
  • Etliche Filmsimulationen.
  • Einen sehr schnellen Autofokus.
  • Einen CFExpress- und einen SD- Kartenschacht. Wenn man die Videoqualitäten der Kamera ausreizen will, braucht man schnelles Material. Das bieten SD- Karten nach wie vor nicht: V90 ist so teuer wie C Fast 2.0 und mit Glück gerade noch ausreichend schnell, um damit 4K in hoher Qualität aufnehmen zu können.
  • Der Sensor der H2S ist so ein „Stacked“- Modell, das schneller ausgelesen werden kann. Zusätzlich ist er ein bisschen lichtempfindlicher ist als der Sensor der T5, der ein klassischer Aufbau ist.
  • Und: Der mechanische Verschluss der Kamera soll wie bei der T5 etwa 400.000 Auslösungen durchhalten.

Das sind eigentlich die wichtigsten Gründe für den Kauf. Alle anderen Features sind meiner Ansicht nach Detailverbesserungen, die meistens auch Sinn machen, aber ich will an dieser Stelle nicht soviel Aufhebens darum machen. Das ist Sache der Werbung.

Was ist wirklich besser:

  • Einige ProRes- Videos habe ich bereits damit aufgenommen. Eigentlich alle in 1080p/25 im HQ- Modus. Die Qulität ist gut. Man sollte aber im FLog- Modus aufnehmen, weil man so an bessere Aufnahmen kommt, die man nacharbeiten kann.
  • Der Autofokus ist um einiges schneller als der der T2 oder Pro2.
  • Das Tonteil ist brauchbar. Wenn man nur mit einer Funkstrecke arbeitet oder nur eines der typischen Aufsatzmikrofone wie einem Rode Videomic benutzt und mit Zweikanlton auskommen kann, braucht man keinen externen Recorder und einen XLR- Adapter auch nicht.
  • Immerhin gibt es mittlerweile eienen passenden XLR- Adapter dafür und ich werde mir auch noch einen beschaffen. Das Ding kommt von Tascam. Wenn man damit arbeitet, kann man den Klinkeneingang der Kamera zusätzlich nutzen und hat so vier Tonkanäle zu Verfügung; z.B. zwei für die Sprache und zwei weitere für die Umgebung.
  • Die Bildqualität brauchen wir hier nicht zu diskutieren. Man trägt auch keine Eulen nach Athen…
  • Dank der CFExpress- Karte ist die Kamera auch wirklich schnell und ausdauernd: JPEGs kann man am Stück 285mal schießen und bei den RAWs gehen unkomprimiert immer noch 140 Bilder, bis die Kamera eine Pause braucht. Die Zahlen sind für den elektronischen Verschluss bei 40 Bildern/Sek. Stellt man die Kamera allerdings auf 10 Bilder/Sek ein, passen über 1000 Bildchen in die Zwischenablage der Kamera…

Wie man oben sehr schön lesen kann, kann die Kamera auch richtig schnell, wenn man es ihr abverlangt. Fraglich ist allerdings, ob die Objektive das auch 100%ig nachfokussieren können.

Interessant ist auch der Autofokus, den ich auch mal mit einem Video im Nahbereich getestet habe. Wenn man näher als geschätzte zwei Meter ans Motiv herangeht, kann das auch schon mal pumpen. Bei Bewegtbildern kann das ein Problem werden, aber wenn man filmt, sollte man ohnehin manuell fokussieren und kann damit das Problen einfach über die Schärfentiefe des Motivs lösen. Es sei denn, dass man das aus irgendeinem Grund nicht tun muss, z.B. wenn die Objekte statisch sind. Das ist allerdings eine Sache, die noch nicht ganz ausgelotet ist.

Nebenbei bemerkt: Das Bildformat der Videos geht wie bei der Blackmagic auch in Super 35. Es ist ein DX-Sensor, der etwas breiter als ein APS-C- Modell ist.

Was kann ich sonst noch sagen?

Die Stromversorgung lässt sich, wie bisher auch, mit Billigakkus sicherstellen, wenn man bereit ist, damit zu experimentieren. Ich habe mir einen USB-Lader im Kit mit zwei Akkus von K&F Concept besorgt und bin mal gespannt, wie lange diese Akkus durchhalten werden. Die NP-T125er für die GFX 50R musste ich bisher einmal auswechseln; bis auf das Original, das immer noch seinen Dienst versieht. Nach meinen Erfahrungen ist es ziemlich egal, von wem der USB-Lader stammt, Bisher hatte ich an der Stelle keinerlei Ausfälle. Vom eher teuren Nitecore bis zum Billiggerät für ’nen Zehner hat bisher alles funktioniert. Meine Erfahrungen kann man hier durchaus als langfristig ansehen. Ich arbeite seit knapp zehn Jahren so.

Das Capture One für die Bildbearbeitung musste ich nach fünf Jahren Nutzung doch mal upgraden, weil die alte Version nicht mehr mit den neuen Kameras kompatibel ist. Auf der anderen Seite habe ich für die Fujifilm- Version auch nur 130 Euronen ausgegeben. Bei Adobe ist das schon fast der reguläre Preis für ein Jahresabo, auch wenn bei denen viel Software mitkommt, die man für meine Zwecke nicht braucht: Zur Bildbearbeitung reicht mir C1 und für den Videoschnitt kam mit der Blackmagic das gute DaVinci, das in seinem Funktionsumfang dem Premiere Pro ähnlich sein dürfte.

Das soweit zu diesem Thema. Das Bild oben ist aus einer Canon EOS 7D MKII und wurde im guten alten Lightroom 6 nachgearbeitet. Eine reine Bequemlichkeitslösung, weil das Bild nur der Dokumentation dient.

 

Fujis X-T5

Die Neue: Eine Fujifilm X-T5, hier schon mit echtem Straßenschmutz…

Die X-T5 ist nun schon knapp zwei Jahre im Markt; meine Kombi T2/Pro2 hat schon einige Jahre auf dem Buckel und ich bin auf der Suche nach einer kompakteren Videolösung als die bisherige mit einer Blackmagic- Kamera. Damit hat man schon mal mehr als einen Grund, die vorhandenen Kameras gegen neuere auszutauschen. Hier geht es um die T5 und die Gründe für einen Wechsel:

  • 40MP- Sensor. Das gab es bis vor ein paar Jahren nur im Mittelformat.
  • Schneller Autofokus: Die T5 ist in der Tat schneller als die vorhandene Kombination.
  • Schnellere Bildfolgen mit passendem Autofokus. Die Kamera soll mit dem mechanischen Verschluss etwa 10 Bilder/Sek. aufnehmen können. Mit dem Elektronischen gehen auch 15. Das ist mir zwar nicht so wichtig, aber sowas zu haben ist besser als es zu brauchen…
  • Bessere Videoqualität: Mit der T5 kann man Videos in Ultra- HD in H.265 und All-Intra mit einer Bitrate von 360MBit/Sek. in 10Bit aufnehmen. Die Vorteile liegen auf der Hand: 422er Farbunterabtastung und die hohe Datenrate erleichtern die Nachbearbeitung und sorgen für deutlich bessere Bilder. Man braucht allerdings auch bessere SD- Karten dafür, die man aber nur einmal anschaffen muss. Selbst das Rendern der fertigen Videos geht übrigens schneller.
  • Das kann man auch noch in Youtube- Videos sehen, wenn man sie entsprechend aufarbeitet.
  • Die Schwäche ist das Tonteil der Kamera: Wie bei allen Fotokameras gibt es nur einen 3,5mm- Klinkenanschluss, es klingt allerdings halbwegs ordentlich. Die T2 bot weder die Bildqualität(Die aber nicht schlecht war) noch ein brauchbares Tonteil. Einen Zweiknal- Adapter für den Blitzschuh hat Tascam im Angebot. Der wird meine nächste Anschaffung. Wer mehr als zwei Tonknäle braucht, muss aber trotzdem noch einen separaten Recorder verwenden. Einen Tascam DR-60, der für seinen Preis überraschend gut ist, habe ich liegen.

Meine bisherigen Erfahrungen damit waren am Anfang sehr durchwachsen, weil es an der Kamera doch sehr viel Neues gibt, auf das man sich erst einschießen muss. In Frankreich habe ich das ausgiebig üben können; mittlerweile flutscht die Bedienung allerdings weitgehend.

Zur Bildqualität: Der Sensor ist aufgrund seiner vielen Pixel etwas weniger schwachlichttauglich: Bei 800 ISO und intensiver Nacharbeit kann es auch schon mal rauschen. Für solche Bilder habe ich jetzt die H2S, die da besser ist. Gesetzt ist aber, dass die Qualität mit den passenden Optiken erkennbar besser als mit den alten Kameras ist.

Was auch wichtig zu wissen ist: Ich werde an dieser Stelle weder die Technischen Daten noch die Bedienungsanleitung noch einmal „herunterbeten“ und so den Text künstlich aufbauschen. Das ist nicht meine Sache. Die wichtigsten Aspekte habe ich hier ja schon genannt.

Verschlusshaltbarkeit und meine Einschätzung der Qualität

Was die Haltbarkeit des mechanischen Verschlusses angeht, soll dieser 400.000 Auslösungen durchhalten. Das ist ein Wert, den Canon oder Nikon immerhin erst ihren professionellen Kameras zuschreiben. Andere, wie die 90D, werden ab Werk eher auf 125.000 Auslösungen geschätzt. Auch gegenüber der 7DMkII ist das durchaus eine Art Abstieg, weil deren Verschluss immerhin 200.000 Auslösungen halten soll.

An der Verarbeitung der Kamera gibt es wenig auszusetzen, außer dass das Display der Kamera nicht so gut sitzt bei den alten Modellen. Wenn man mit dem Zeigefinger drauftippt, zegt sich, dass es nicht ganz an der Kamera anliegt. Ich vermute, dass es am Flachkabel des Monitors liegt, dass diesen etwas nach oben drückt. Mal sehen, wie und ob man Abhilfe schaffen kann.

Die Frage nach den Objektiven und ihrer Qualität

Ich denke, dass das funktioniert. Ich habe meine eigenen Linsen mal auf ihre Auflösung hin vermessen und habe alle, die ich besitze, für 40MP- tauglich befunden. Es handelt sich um diese Gläser:

  • Das oft verschmähte 2,8/14
  • Das eher beliebte 1,4/23
  • Das unterschätzte alte 1,4/35
  • Das 1,2/56 funktioniert auch damit, ebenfalls scharf bis in die Ecken.
  • Dann haber ich neuerdings noch ein 2/90, das ebenfalls gut ist.

Soweit zu den Festbrennweiten. Mit den von mir genutzten Zooms sieht es so aus:

  • Das 10-24 aus der ersten Serie habe ich nach zwei Jahren Nutzung wieder verkauft; die Linse hatte ein paar Schwächen hinsichtlich ihrer Gegenlichtempfindlichkeit. Die Auflösung soll nach Informationen aus dem Netz aber nicht reichen.
  • Das 2,8-4/18-55 habe ich auch noch. Es ist ein Objektiv aus Japan, also aus der ersten Serie. Die Leistung passt; bei 18mm sollte man aber deutlich abblenden.
  • Das 3,5-4,8/55-200: Perfekt. Auch auf diese Linse musste ich mich neu einschießen. Die Effektivität der Bildstabilisators lässt hier ein bisschen nach. Man achte auf den Pixelpitch des neuen Sensors, der neben einer gewissen Faulheit die technische Ursache meines Problem gewesen ist.

Insgesamt ist die Kamera allerdings ein gelungenes Technikmonster, mit dem man arbeiten kann. Wenn man die Kamera erst einmal eingerichtet hat, ist ihr Handling nicht komplizierter als beim Wettbewerb. Nur an den Menüs sollte man mal ein bisschen arbeiten; seit meiner Blackmagic 6K weiß ich, dass man auch umfangreichere Funktionen und ihre Einstellungen sehr simpel darstellen kann. In dieser Hinsicht liegt der Goldstandard bei Blackmagic.

 

Ahorn die Dritte

Hier nochmal ein Video mit einem Übergang zum Thema Fotografie:

Es geht um die Lösung meiner technischen Probleme mit dem Ahorn und um zwei Kameras, die ich neu beschafft habe, eine X-T5 und eine X-H2s. Meine Objektive habe auch mal auf ihre Auflösung hin vermessen, um zu sehen, ob sie mit der T5 verwendbar sind und anderes, das damit zu tun hat.

 

Pleiten, Pech, Pannen und ihre Beseitigung

Ich hatte viele gute Gründe, mich für einen Renault zu entscheiden. Es gab auch viele dagegen, aber das ist auch eine Frage der Prioritäten. Also kommen mal wieder ein paar Überlegungen ins Spiel, die man anstellen sollte, wenn man ein solches Fahrzeug erwirbt.

Was gibt es auf der Habenseite?

  • 150PS, ausreichend flott auf der Autobahn und wenn man damit durch die Berge fahren will.
  • Ausreichendes Platzangebot. Man kann es zumindest allein recht gut darin aushalten.
  • Das Bett ist gerade noch so hinreichend, weil es ein Querbett ist. Ich muss allerdings schon leicht diagonal darin schlafen. Bequem ist es allerdings.
  • Stauraum. Der fehlte im Nugget wirklich.
  • Ein Bad.
  • Das Auto hat einen Ladebooster.

Nur leider gibt es auch ein paar Mängel. Ich brauchte sie nicht zu suchen. Das ist absolut nicht mein Stil. Die Mängel haben haben mich gefunden.

  • Die Waschtischarmatur tropft. Eine Ersatzkartusche dafür ist nur sehr aufwendig bis gar nicht zu beschaffen.
  • Das Rollo in der Schiebetür klappert mit hoher Lautstärke. Unter Sicherheitsaspekten kann man das zwar ignorieren, aber nicht, wenn man ein eigentlich neuwertiges Fahrzeug kauft, dessen Listenpreis bei knapp 70000 Euro liegt.
  • Die Rückfahrkamera spinnt: Wenn die Kamera hinten am Nummernschild nicht läuft, muss der Bildschirm dunkel werden und nicht blau. Bei Nachtfahrten blendet der Bildschirm deshalb. Abschalten ließ sich das Ding auch nicht, weil das Bedienfeld nur sporadisch funktioniert. Der Monitor ist also defekt. Sicherheitsrelevant wegen der Ablenkung durch Blendung.
  • Der Ladebooster ist ohne Funktion. Die Ursache machte sich dann auch bemerkbar. Brandgefahr, weil ein Kabel fehlerhaft montiert war und jenes deswegen angeschmort ist. Lobenswert zu erwähnen ist allerdings, dass der Booster das 40-Ampere- Modell ist, wie eine schnelle Stromflussmessung bestätigte.

Weiteres, dass relevant ist, hat mich bisher noch nicht erwischt. Ich denke aber derzeit, dass das Auto eigentlich sehr gut ist.

Bei diesen Mängeln muss man abwägen, was man machen lässt und was man lieber selbst durchführt. Die provisorische Reparatur des Elektroblocks duldete wegen des Brandrisikos keinen Aufschub. Es funktioniert, aber es ist eben nicht korrekt. Deshalb muss der Elektroblock entweder ausgetauscht oder repariert werden.

Eine Armatur aus dem Baumarkt ist billiger als es meine Wegekosten und der Zeitaufwand gewesen wären. Zudem bliebe dann immer noch das Kartuschenproblem. Obwohl die Armatur sowohl schön als auch höherwertig gewesen ist, musste sie daher weichen. Baumarktarmaturen, die für die Verwendung im Haushalt gedacht sind, kann man mit ein wenig Wissen adaptieren, ohne dass es zu teuer wird.

Gleiches gilt auch für das klappernde Rollo in der Schiebetür. Das war ohne weiteren Aufwand zu beseitigen; die Spannvorrichtung war locker und konnte nachgespannt werden.

Um die Rückfahrkamera muss sich der Händler kümmern. Die muss gewechselt werden.

Vorerst funktioniert denn mal alles, aber wie gesagt, mit einem kleinen Restrisiko, weil ich nicht genau weiß, ob meine Reparatur halten wird.

Im Grunde verhält sich das wie mit meinem seligen Nugget: Den musste ich auch erst  ein bisschen umbauen, damit er funktionierte. Danach lief er wie ein alter Toyota: Etwas ruppig, aber immer brav und verlässlich.

Das isser, der Neue, ein Ahorn Van 550

Der Neue: Ein  Ahorn Van 550.

Da ist er nun, der Neue. es wurde ein Ahorn Camp Van 550.

Die Gründe für den Kauf:

Ich brauche ein wesentlich komfortableres Fahrzeug als den alten Nugget, der allerdings nach meinen kleinen Änderungen problemlos funktioniert hat.

Die Probleme des Fahrzeugs; die meisten sind aber der grundsätzlichen Bauart anzulasten:

  • Zu wenig Stauraum. Das schafft Unordnung.
  • Viel zu laut, wenn man schneller als etwa 90 Km/h fährt. Der laute Motor verhindert, dass man schneller als etwa 100 fahren kann. Schon deshalb sind längere Fahrten damit kaum möglich. Die maximale Tagesetappe liegt bei etwa 5-600 Km.
  • Kein vernünftiges Bett: Das, was es unter dem Ausstelldach gab, war mir zu unbequem und die klappbare Liegestatt hinter dem Fahrerhaus war etwas umständlich im Handling.
  • Kein Bad: Man ist damit auf Campingplätze angewiesen. Will man damit auf einen Stellplatz, braucht man das im Auto.
  • Altersbedingt ist das Fahrzeug in der Schadstoffklasse sehr hoch eingestuft: Mit Euro 2 gibt es in etlichen Städten Einfahrverbote. Nicht nur in Deutschland ist das so, sondern auch in Belgien und Frankreich.

Der wesentliche Vorteil eines derartigen Fahrzeugs liegt dabei auf der Hand: Dank seiner kompakten Maße ist es sehr handlich und es passt in jede bessere Parklücke. Und: Mit einem eigentlich zu kleinen Fahrzeug kann man auch gut ausloten, wieviel Platz wirklich gebraucht wird, um alles Nötige unterzubringen. Größer als nötig ist nicht immer besser.

Diese Nachteile kann ich mit dem Neuen sehr gut kompensieren. Grundsätzlich ginge das allerdings auch mit jedem anderen Fahrzeug dieser Bauart; also mit einem Ducato/Jumper/Boxer, Transit, oder in der eleganteren Version mit etwas von VW oder Daimler, das aber deutlich teurer ist. Einen Ducato oder Jumper hatte ich zuerst ins Auge gefasst, aber der Renault tut seinen Dienst auch und hat eigentlich immer ein 3,5T- Fahrgestell. Zumindest, wenn wir von einem Master reden.

Bei Stellantis kann man zwar auflasten, aber das kostet Aufpreis. Zudem würde ich den Ducato und seine Brüder immer mit dem H- Fahrgestell nehmen, weil dort auch kräftigere Bremsen verbaut sind und die Federung neben dem gesamten Gestell etwas robuster ist.

Hier mal die wesentlichen Daten:

  • 2,3l Diesel mit 150PS.
  • 5,56m Länge. Also gerade noch gut manövrierbar.
  • Silberner Metalliclack.
  • Klimaanlage nebst Bluetooth- Radio.
  • Heizung und Warmwasserbereitung mit einer Dieselheizung.
  • Querbett.
  • Klappbare Duschtrennwand statt Vorhang. Die Dusche ist für mich schon recht eng, aber gerade noch ausreichend.
  • Ausreichend Stauraum.
  • Serienmäßig eine 100AH AGM- Batterie.
  • Gekocht wird mit Propangas.

Was habe ich bisher geändert?

  • Die AGM- Batterie ist zwei Lifepo4- Akkus gewichen.
  • Ein zusätzlicher Ladeanschluss mit je einer Geräte und einer USB- Dopprlsteckdose ist nachgerüstet.

Was ist in Planung?

  • Ein 220V- Inverter soll noch nachgerüstet werden.
  • Ich brauche noch ein weiteres Pärchen USB- Steckdosen.
  • Solaranlage und Anhängerkupplung stehen auf der Wunschliste.
  • Auf einen Lastenauszug werde ich bei diesem Fahrzeug wahrscheinlich verzichten können.

Man kann hier schon mal erkennen, dass das Fahrzeug deutlich komfortabler als sein Vorgänger ist. Größer ist er auch insgesamt auch für weitere Touren tauglich.

Mal sehen, wie das wird.

 

 

Ein bisschen Küstenwald bei Saint- Malo

Kiefer. Nummer eins.

Saint-Malo war der erste Ort, den sich angesteuert hatte. Der Weg war etwa dieser: Start in Peine; Zwischenübernachtung in Antwerpen und dann in einem Rutsch zum Campingplatz nach Saint- Malo, den ich im letzten Jahr schon mal besucht hatte.

Eine Fahrtstrecke von etwa 1100 Km kann man mit einem eher langsamen Fahrzeug wie meinem alten Nugget nicht in einem Tag bewältigen. Daher bin ich gegen 16 Uhr in Peine gestartet, war um 23 Uhr in Antwerpen und bin dann nach einigen Stunden Schlaf weiter nach Saint- Malo gefahren. Der Weg ging über Le Havre, um mir auch mal die Brücken über den Hafen dort anzusehen. Ich kann nur sagen: Die Aussischt ist bombastisch; es lohnt sich. Nur Bilder kann man keine machen, wenn man auf der Autobahn unterwegs ist. Beim nächsten Anlauf werde ich mir mal eine Actioncam hinter die Windschutzscheibe klemmen, um die Aussicht zu teilen.

Kiefern am Strand.

Aufgesucht habe ich dieses Mal einen der mir bereits bekannten Campingplätze in Saint-Malo, der mitten in der Stadt in Hafennähe liegt. Bilder habe ich davon nicht gemacht; die Stadt war dieses Mal nur Station, aber nicht als Ziel und Fotomitiv gedacht. Interessiert habe ich mich dieses Mal eher für die Strände in der Bretagne. Und eben auch dort nach Motiven gesucht.

Motive gibt es dort natürlich reichlich. Man muss aber auch ein bisschen suchen und findet dann auch anderes als das übliche Strandgut.

Noch eine Kiefer.

Fündig geworden bin ich allerdings auch an einem Strand bei Saint- Malo, der mich ein bisschen an den Point Lobos erinnert, den ich auch schon einige Male besucht habe.

…und noch eine…

Diese Bäume sind hier, wie am Point Lobos auch, etwas bizarr verwachsen, was der windrichtung und dem oft stürmischen Wetter am Ärmelkanal geschuldet ist. Zumindest sieht das schon mal anders aus als das, was man sonst immer wieder in der Heimat vorfindet.

Nummer drei.

Klar sollte sein, dass man für diese Bilder auch einige Kilometer zurücklegen muss. Wanderschuhe sind also Pflicht.

Benutzt habe ich für diese Bilder eine Fujifilm X-T2 mit einem 2,8-4/18-55er Zoomobjektiv. Nacharbeit mit Capture One.

 

Kleiner Ausflug nach Frankreich

Saint-Malo. Altstadt. X-T2 mit 3,5-4,8/55-200. 1/125stel Sek. bei Blende 4,8. ISO 800

Es ist mal wieder Frühjahr. Der Camper ist nach einem langen Winter wieder startklar und es kann losgehen.

In der Planung:

  • Saint-Malo oder Dinard für ein paar Tage.
  • Die nördliche Küste der Bretagne nach Motiven absuchen.
  • Brest ansehen.
  • Ein paar Leuchttürme fotografieren.
  • Bilder von Stränden und Städten.
  • …und anderes, das sich noch vor Ort finden sollte.

Zum Nugget. Es ist die Frage, was defekt gewesen ist, nachdem das Auto so lange gestanden hat:

  • Nichts, außer:
  • Der Keilriemen der Servopumpe musste nachgespannt werden…

Immerhin schon mal etwas. Der letzte Verbrauch des Autos wurde mittels Betankung ermittelt und lag bei 6,43 Litern pro 100 Kilometer. Gefahren wurde damit im Windschatten der LKWs und die Standheizung lief auch noch ein paar Stunden. Insofern kann man nicht meckern. Es ist, wie ich weiß, auch möglich, das Fahrzeug mit 10-11 Litern zu fahren, wenn man es eilig hat. Aber auch das wäre immer noch wenig im Vergleich mit einem Alkoven- Wohnmobil aus Anfang der 2000er, das sich bei eher 12-14 Litern einpendeln würde. Bei sparsamer Fahrweise, wie es sich versteht.

Zudem habe ich den Druck in den Reifen deutlich erhöht. Das Fahrzeug wurde vom Vorbesitzer mit 2,2 Bar gefahren und das hatte ich im letzten Jahr schon auf 2,8 Bar. Jeweils auf allen vier Reifen. Die Foren waren bei dieser Angabe übrigens nicht hilfreich. Dort kocht jeder sein eigenes Süppchen. Ergo half der Selbstversuch, der so aussah: 2,8 Bar vorn und 3,8 Bar an der Hinterachse. Die Auswirkungen waren überaus positiv: Das Fahrzeug wurde etwas schneller, die Fahreigenschaften insgesamt besser und der Verbrauch bei für dieses Fahrzeug hohen Geschwindigkeiten sank bei Tempo 100 von rund 10 auf etwa 8 Liter.

Ergänzt habe ich das Fahrzeug noch um einen 150W- Wechselrichter und eine 230V- Dreifachsteckdose, die ich eigentlich nicht bräuchte: Die serienmäßig von Westfalia eingebaute Steckdose hätte gereicht, aber wenn man doch mal ein Netzteil braucht, passt das desöfteren dank einer besonders guten Standortwahl der vorhandenen Steckdose schlicht nicht, weil einge Netzteile einfach nicht an der Sitzbank vorbeikommen, um darin Kontakt zu finden. Dumm sowas; genug Platz dafür wäre an der Einbaustelle gewesen. Also sind wir hier mal wieder auf eine Fehlkonstruktion gestoßen.

Nun denn; weiter schlimm ist das nicht, aber doch ein bisschen ärgerlich. Mit anderen Worten: Jeder Schraubvorgang an der Einrichtung dieses Fahrzeugs bringt mich ein bisschen weiter von dem Gedanken weg, ein solches Fahrzeug aus Westfalia- Fertigung neu zu erwerben. Schade eigentlich, aber ärgern will man sich auch nicht.

 

 

 

Viel Wumms oder wenig Wumms – Alte Studioblitze mit viel Leistung

Eine meiner Neuerwerbungen: Blitzkopf für einen 2400Ws- Bowens Equipe- Generator.

Irgendwann passiert es: DIe Anlage, die man sich für den Gelegenheitsbedarf aus Chinageräten zummengestoppelt hat, wird langsam klapprig. Einer meiner Blitze ist abgeraucht, ein zweiter hatte schon mal ein Problem mit dem Lüfter und nur der dritte tut noch eingermaßen klaglos seinen Dienst. Der Raucher kann in die Tonne; hier in der Gegend hat sie die Gestalt eines Sammelcontainers für Elektroschrott. Elkos für 1000WS(Wattsekunden sind ein Vergleichswert für eine Energiemenge, die eine theoretische Glühlampe in einer Sekunde abgeben würde; das wären bei einem 6000Ws- Generator immerhin 21600 KW Stundenleistung, wenn die Blitzröhre dauerglühen würde…) kosten immerhin rund 300 Euro und damit ist das Ende des Geräts, das allerdings auch nur 200 Euro gekostet hat, besiegelt.

Es musste also etwas anderes her. Nun weiß man, dass es gerade auf diesem Sektor Gebrauchtgerät gibt, das durchaus schon recht alt sein kann. Das wird gerne diskutiert, weil diese Geräte für anfällig gehalten werden. Nun denn. Man kann auch neuere Geräte nehmen, muss sich aber darüber im Klaren sein, dass das teurer wird, aber immer noch deutlich billiger als die besseren Chinablitze, die schon recht teuer sein können, ist. Dann gibt es zusätzlich den Faktor der Zuverlässigkeit, den der Robustheit, das Problem des zum Nutzer passenden Handlings und das der Beschaffung selbst.

Es gibt es zusätzlich einige Fragestellungen, wie das Gesamtsystem zusammengestellt werden soll. Und die Frage, ob es sogar Sinn macht, mit mehr als einem System zu arbeiten, was vor allem bei speziellen Leuchten wie z.B. Fresnellscheinwerfern oder Stufenlinsenspots durchaus so sein kann. Dann hat man noch den kleinen, aber nicht zu unterschätzden, Aspekt, dass es bestimmte Lichtformer vielleicht nur von einem Anbieter gibt, dessen Gerät aber nicht im eigenen Studio steht. Vor allem bei Reflektoren wie den Beauty Dishes kann das der Fall sein; bei den normalen Reflektoren gibt es allerdings auch Unterschiede. Die sehen zwar alle gleich aus, sind aber im Detail nicht immer identisch.

Ähnlich dem Bowens: Hensel MH- Blitzkopf mit Hochleistungsreflektor.

Bedingt durch den Umstand, dass die meisten Chinablitze mit einem Bowens- Zubehörbajonett ausgestattet sind und des aus diesem Grunde Vorhandenseins von dazu passendem Zubehör fiel die Entscheidung, altes „British-Made“ Gerät zu erwerben. Das allerdings ist nicht ganz einfach, wenn man gleichzeitig von Kompaktblitzen auf separate Generatoren umsteigen will. Man muss sich auf die Suche machen.

Angeschafft wurde dann das hier:

  • Ein alter asymmetrischer Generator mit maximal 3000WS Leistung, einem Spot und zwei adaptierten und technisch neuwertigen Hensel- Blitzköpfen, die aber dank umgelöteter Stecker mit den alten Bowens- Sachen kompatibel sind.
  • Ein Estime- Generator, der durch Kompaktheit und hohe Leistung glänzt. Auch dieser verteilt seine Leistung asymmetrisch und kam mit drei Blitzköpfen.
  • Dritter im Bunde wurde ein Equipe- Generator mit 2400 Ws Leistung und einem Blitzkopf. Für dieses Gerät habe ich einen Adapter, damit auch anderes Bowens- Gerät damit nutzbar wird.

Bei allen diesen Geräten war es wichtig, dass der Regelbereich groß genug ist. Vor allem muss man die Leistung weit genug herunterregeln können. Selbst der alte Bowens- Generator lässt sich noch auf 25% seiner eigentlichen Minimalleistung von 250Ws einstellen, also auf rund 62 Ws. Für ein Gerät, dessen Technik aus den 1970ern stammt, also schon auf die 50 Jahre zugeht, ist das richtig gut. Allerdings sind die Produktlebenszyklen dieser Geräte sehr lang: Manche Geräte wurden 20 Jahre lang unverändert gebaut. Mein Apparat ist aus den frühen 1990ern, wie ich weiß. Der Equipe lässt sich ebenfalls so weit herunterregeln und der Estime schafft es immerhin auch noch bis 62 WS pro Kopf, wenn man zwei Köpfe daran benutzt.

Der Hintergrund sollte klar sein: Diese Geräte sind leistungsmäßig auf die alte Technik abgestimmt. Also auf Großformatkameras, die man mit wesentlich kleineren Blenden einsetzt als die heute meistens genutzten Vollformatkameras mit einem 24x36mm-Sensor.

So weit, so gut. Die Sachen tun, was sie sollen, aber ich interessiere mich sehr für hartes Licht. Das bekommt man mit entsprechenden Scheinwerfern, die aber als Gebrauchtgerät von Bowens schwer bis gar nicht zu beschaffen sind. Zumindest ist das so, wenn man sich generell auf eine Marke beschränkt. Man muss also ergänzen. Dazu muss wieder nachgedacht werden. Die Aspekte sollte man in Erwägung ziehen:

  • Gibt es das System noch in Neu?
  • Ersatzteilesituation.
  • Beschaffbarkeit von Zubehör.
  • Großes Gebrauchtangebot.
  • Kompatibilität mit Neusystemen.

Meine Jagd danach führte mich zu einem Hersteller aus Deutschland mit dem Namen Hensel, der zwar -wie einige andere auch- schon mal insolvent war, aber immer noch im Markt aktiv ist. In Deutschland sind diese Anlagen sehr verbreitet und viele Studios befinden sich gerade in einer Umstellungs- oder Stillegungsphase, die es ermöglicht, mit sehr wenig Geld an gute Ausrüstung zu kommen. Die Marke kenne ich schon länger und daher und weil zumindest die Zubehörbajonbette der älteren Blitzköpfe auch mit den alten Bowens- Köpfen kompatibel sind, wurde es das. Das kam dazu:

  • Ein Generator mit 6000 Ws Leistung und passendem Blitzkopf, der die Leistung auch verträgt.
  • Zwei Generatoren mit jeweils 3200 Ws.
  • Einer mit 1500 Ws.
  • Zwei Kleingeneratoren mit jeweils 1200Ws.
  • Sechs Blitzköpfe. Drei mit dem alten Anschluss und drei mit dem neueren.
  • Ein Fresnell- Spot. Das Modell Filmscheinwerfer von 1950…
  • Zusätzlich noch einen Ringblitz, der seine 3000Ws verträgt; natürlich ebenfalls nicht neu.
  • Ein weiterer Spot mit einer Projektionsfunktion.
  • Diverse Lampenstative der stabileren Bauart.

Nun denn. Wenn man das so betrachtet, sieht es so aus, als könne man sogar noch einen 40-Tonner damit beleuchten. Das ist zwar noch nicht der Fall, aber damit geht schon mal eine ganze Menge. Vor allem ist das Ganze aber hell genug, um damit auch auf Film und im Großformat arbeiten zu können. Und die GFX von Fuji braucht schon mehr Licht als eine kleine APS-C- Kamera; wobei man das aber noch mit größeren 800 Ws- Kompakblitzen abdecken könnte. Man braucht nur selten Blenden, die kleiner als etwa 16-22 sind und der Sensor kann auch noch ein bisschen was, wenn man seine Empfindlichkeit auf mehr als 100 ISO erhöht. Soll das Ganze doch mal irgendwann gedruckt werden, werden diese 100 ISO unabdingbar.

Und: Ich will auch Dinge vor die Kamera bringen, die größer sind als eine Kafeemaschine, die bei meinen bisherigen Ebay- Bildern das maximale Maß der Dinge gewesen ist. Das verlangt nach größeren Lichtwannen und diese brauchen mehr Leistung, um ausreichendende Helligkeit zu liefern, weil so ein Vorsatz immer mit einem gewissen Lichtverlust verbunden ist. Und: Vor allem der Spot, mit dem man auch Gobos projizieren kann, braucht wirklich Leistung. 3000 WS sind da eher das untere Ende.

Die Schwäche des Systems sollte hier deutlich werden: Die Bedienung der Generatoren unterscheidet sich von Gerät zu Gerät, auch wenn das Ergebnis immer passend zu bekommen sein sollte. Allzu kompliziert ist das trotzdem nicht; die Generatoren tun prinzipiell immer den gleichen Job.

Die Sinn- und Kostenfrage

Stellt man sich zuerst einmal die Frage nach dem Sinn einer so leistungsstarken Anlage, die auch mancher professionelle Fotograf nicht besitzt, sollte man sich die Frage nach dem „überhaupt“ und damit die grundsätzliche Frage nach einer Blitzanlage nicht stellen. Unter reinen Nutzengesichtspunkten ist so eine Anlage für einen Amateur ziemlich sinnfrei. Man braucht sie eigentlich nicht. Aber wenn man einen Spieltrieb zu befriedigen hat, sieht das anders aus. Die Hobbys, die einige in ihren Kellern betreiben, haben auch nur den Sinn, ihren Benutzer zu erfeuen. Was sie ja auch tun, sonst gäbe es manche Freizeitaktivität nicht. Mir fallen dazu immer wieder die in meiner Verwandschaft vereinzelt auftretenden Modelleisenbahnen ein. Das mal dazu. Auf der anderen Seite: Man kann viel damit anstellen, wenn man das will, aber in der Realität wird das nicht allzu häufig der Fall sein.

Die Frage nach den Kosten ist auch schnell beantwortet: Ich habe die Sachen aus Stilllegungen von Studios gekauft. Das Ganze „musste weg“ und daher konnte ich einige echte Schnäppchen machen und die Sachen so zu sehr niedrigen Kosten in mein Eigentum überführen. Genaugenommen waren das meistens die AFA- Restwerte, nachdem das Gerät abgeschrieben war. Sonst hätte ich sie nicht, sondern eher wieder eine (dann etwas bessere) Anlage, die etwas weniger leistungsschwach als die alte ist, aber aus besserem Gerät bestünde. Wie jetzt auch, nur in Neu und vor allem mit weitaus weniger Möglichkeiten.

Man muss dazu nur durch die Sortimente chinesischer Hersteller gehen, diese mit einem Produzenten wie Hensel vergleichen und wird feststellen, dass es bestimmte Sachen nur noch als Vorsätze gibt oder dass sie gar nicht im Angebot sind. Vor allem bei interessanten Gerätschaften wie den im Vergleich mit den Snoots wesentlich besser kontrollierbaren Spots ist das der Fall. Zudem sind einige andere Dinge bei den Chinesen Mangelware oder nicht im Angebot. Auch bei den Stativen ist das der Fall. Auf der anderen Seite sind genau diese Hersteller die Anbieter, die zumindest einiges für den Amateur bezahlbar gemacht haben, das bei den Etablierten bisher zu teuer war oder immer noch ist. Man sollte das also nicht verteufeln. Aber: Wäre ich ein Pro, würde ich zumindest die billigen Chinablitze nur sehr bedingt in Erwägung ziehen, weil ich sie nicht für robust genug halte. Wenn so ein Blitzkopf bei einem Kunden in der Industriehalle steht und abraucht oder sogar brennt, kann das sehr schnell teuer werden. Vom Imageschaden ist hier noch nicht einmal die Rede, weil der noch gratis mitkommt.

Damit enden wir hier wieder mal bei einem alten Denkansatz, der schon in meiner Anfangszeit eine gewisse Bedeutung hatte. Zuerst kauft man billig, dann etwas besser und am Ende Highend aus Zweiter Hand. Damals wurde das in erster Linie auf Laborequipment gemünzt, aber beim Thema Optik und früher auch Kameras hatte diese Sichtweise ihre Berechtigung.

 

 

 

 

 

Campen und Fotografie – geht das? – Teil zwei

Saint-Malo, Strand an der Stadtmauer.

Wie dem auch sei. Der Westfalia- Camper ist da und mit der Zeit lernt man auch zu überblicken, was proprietär ist und damit verschwinden kann. Den Grund nannte ich ja schon: Die Kosten. Das Auto ist momentan rund 22 Jahre alt und dann schafft man sich auch keine Originalteile für viel Geld mehr an. Zudem ist das eingebaute Zeug auch nicht mehr Stand der Technik und leicht und relativ kostengünstig mit Standardteilen ersetzbar. Die Voraussetzungen dafür sind Ideen, technisches Verständnis und etwas handwerkliches Talent, auf das man notfalls beim Bau eines Prototypen auch noch verzichten kann: Es muss noch nicht schön sein, sondern zuerst einmal seinen Dienst tun.

Im Pflichtenheft für dieses Fahrzeug steht daher das hier, das von dem für einen USA- tauglichen Camper deutlich abweicht und in erster Linie kürzer ist:

  • Stauraum: Im Nugget gibt es irgendwie keinen Platz für Campingmöbel. Wenn man aber das Bett unter dem Dach dafür nutzt und ein paar Gewichtsbeschränkungen beachtet, kann man dort zumindest zwei Klappstühle und einen Campingtisch unterbringen. Man hat das dann nicht im Fahrzeug herumliegen. Geschlafen wird unten, was für eine Einzelperson kein Problem ist.
  • Steckdosen: Die Kühlbox kann man entweder direkt an die Sicherungkiste anklemmen oder mit einer Steckdose betreiben. Nimmt man eine Steckdose, sind Box und Kabel leicht auszubauen. Also Steckdose und 12V. Eine zweite dient als Reserve, damit der Laptop des Nachtens auch auf der Küchenablage nachgeladen werden kann. In meinem Fall geht das  mit dem Laptop so, weil der schon per USB-C nachgeladen werden kann.
  • USB- Anschlüsse: Ich habe vier QC3- fähige Anschlüsse vorgesehen, die nach Erfahrungen aus mehreren Reisen ausreichend sind.
  • Batterien laden: Das eingebaute Westfalia- Ladegerät liefert nur 10 Ampere Strom. 20 müssen her, damit man die Versorgungsbatterien in angemessener Zeit aufladen kann.
  • Ein Platz für ein Notfallklosett muss her. Der originale alte Nugget bietet das nicht.
  • Eine passende Staulösung besteht aus 30x40cm- Euroboxen unterschiedlicher Höhe. Das kann man sich mit einigen Metern Dachlatten und etwas Sperrholz schnell selbst bauen.

Der Ist- Zustand des Innenausbaus meinem Fahrzeug:

  • Es gibt irgendwie keinen Wassertank im Auto. Ein Abwassertank ist aber vorhanden und intakt.
  • Es hat mal einen Wasserschaden gegeben, was man an den orignalen Möbeln auch erkennen konnte.
  • Dann haben wir das aus meiner Sicht schlechte Staukonzept des Fahrzeugs.
  • Die Elektrik ist ab Werk nur sehr schwer zu erreichen: Für Arbeiten an der Elektrik, die über den Tausch einer Sicherung hinausgehen, muss man in der Praxis die Möbel ganz ausbauen.
  • Durch die vorgesehenen Einbauplätze und deren Abdeckungen für Kühlbox und Herd ist die Arbeitsplatte der Küche praktisch nicht benutzbar.
  • Der hintere Teil der umklappbaren Sitzbank wird nur von zwei ungesicherten Bolzen gehalten. Diese Bolzen lösen sich und neigen dann dazu, die Bank nicht  mehr zu halten. Das Resultat sind genervte Nachbarn auf dem Platz…

Die erste Testtour

…war ein Reinfall. Einige der Macken hatte ich noch nicht entdeckt. Und es galt herauszufinden, was gebraucht wird und, vor allem, was nicht gebraucht wird.

In meinem Fall waren zwei Probleme: Das erste war das mit der Rückbank, das repariert wurde und das zweite Problem war der Wasserbehälter. Die geplanten 20 Liter in einem Kanister mit Auslaufhahn waren nicht praktikabel. Aber um einige Dinge hrauszufinden, war das in Ordnung. Getestet habe ich das in Lauenburg auf dem Stellplatz in der dortigen Marina.

Änderungen

Gedacht und getan. Die hinteren Schränke habe ich herausgerissen und durch ein Lattengestell ersetzt, in das ich ein paar Euroboxen verstaut habe. Es handelt sich um 30/40er Standardteile, insgesamt sind das drei mit 23cm Höhe und zwei weitere, die 12cm hoch sind. Man glaubt es nicht, aber das reicht in der Tat aus, um alle nötigen Utensilien unterzubringen.

Das Waschbecken ist aus Edelstahl und thront nun auf der Arbeitsplatte, weil sich das so anbot. Als Tank dient ein schlichter 20l- Kanister mit einem Deckel, der so groß ist, dass eine kleine Tauchpumpe hineinpasst. Eine einfache Befüllung besteht aus einem Stechhahn und einem kurzen Stück Wasserschlauch. Die Pumpe kann separat abgeschaltet werden, damit man die Wasserleitung einfach entleeren kann, indem man den Wasserhahn öffnet.

Der Kocher ist ein einfaches Kartuschenmodell, das man überall im Campingbedarf erwerben kann. Die nötigen Kartuschen kann man sich in diversen Restpostenmärkten für wenig Geld beschaffen.

Das Stromsystem habe ich entsprechend umgebaut, d.h. ich habe meine USB- und 12V- Steckdosen nachgerüstet.

Was noch fehlt, ist die Standheizung.

Testlauf zwei

…fand in Bremerhaven statt. Der schiefe Leuchtturm machte mich neugierig und einen Stellplatz gab es auch in der Nähe. Es musste zudem noch herausgefunden werden, wieviel Diesel das Auto auf der Autobahn bei Geschwindigkeiten um 100 Km/h verbraucht.

Das Fazit ist, dass mir noch genau ein USB- Anschluss fehlt, den ich mit einem Mehrfachstecker kompensiert habe und nachrüsten werde und dass ich im Fahrerhaus ebenfalls zwei USB- Steckplätze brauche.

Aber: Nichts mehr, das wirklich nervt und vor allem: Die Rückbank hat funktioniert.

Das Wichtigste ist eigentlich die Antwort auf die im Titel gestellte Frage: Natürlich geht das. Am besten ist es aber, das Fahrzeug „fotofähig“ aufzurüsten, also genügend USB- Anschlüsse vorzusehen, damit man die Kameraakkus und die des Laptops immer schön nachladen kann.