
Von Fuji wurde eine Art Kompatibilitätsliste mit verschiedenen Objektiven, die sich besonders für diese Kamera mit ihrem 40MP- Sensor eignen sollen, hrausgegeben. Genaugenommen handelt es sich dabei um Empfehlungen, nach denen das genannte Objektiv weniger geeignet sein sollte. Nun, mein damaliger Test von Anno 2012 hat ergeben, dass man dieses Objektiv mit hoher Wahrscheinlichtkeit noch an 24-30Mp- Sensoren ansetzen kann. Das war eine Schätzung, die sich zumindest für die 24Mp- Sensoren durchaus bestätigt hat. An X-T2 und Pro2 machte es sich gut. Jetzt sind wir aber bei 40 davon und daher mischen sich die Karten bisweilen noch einmal neu.
Wie das Ganze so aussieht, zeigen die Bilder, die rein technisch gesehen sehr fordernd für die Abbildungsqualität dieser Objektive sein sollten: Viele Details und das Motiv ist zumindest mir bereits bekannt und von mir schon öfter fotografiert worden. Ich kenne das Motiv also und daher brauchte ich nur auf passendes Licht zu warten, um meine Testbilder aufzunehmen.
Die Bildqualität
Was ich sagen kann, ist, dass die Kombination mit der T5 keinen Stich sieht, wenn ist das Ganze mit meinem Mittelformater vergleicht. Da stünden allerdings auch 100Mp auf rund 1420 cm² mit einer ordentlichen Fuji- Linse und einem ordentlichen Sensor gegen 40Mp auf einem kleinen Sensor mit rund 380 mm² und einer ebenfalls ordentlichen Linse. Wer ein bisschen Phantasie hat, kann sich vorstellen, dass die relativen Anforderungen an die Linsen für die T5 deutlich höher sein müssen, wenn man sich diese Zahlen mal vor Augen hält.

Das Interessante daran ist, dass das auch mit dieser Linse noch funktioniert, wenn man es richtig anstellt. Man muss in der Bildbearbeitung nachschärfen; dann wird es zumindest scharf und die sichtbar werdenden „Wattbäusche“ werden weitgehend unsichtbar. Das Objektiv hat also seine Grenze überschritten oder zumindest erreicht. Zum Vergleich: Bei meiner längst verkauften Canon 5D2 trat dieser Effekt schon bei 21 Megapixeln und allen Objektiven ein, die ich dafür hatte. Das waren übrigens keine Billiglinsen aus der Ramschecke, sondern die teuren Objektive aus der L-Reihe. Bei denen konnte man das übrigens nicht entfernen. Klar sollte sein, dass man die einzelnen Formate natürlich durchaus miteinander vergleichen kann, wenn man nach der besten Qualität sucht, aber es gilt beim Thema Bildqualität nach wie vor bis auf die eine oder andere Ausnahme „Bigger ist better“ und daher sollte man das eigentlich nicht in dieser Form tun. Andere wichtige Dinge wie das Gewicht spielen bei einer derart heruntergebrochenen Sichtweise zuerst mal keine Rolle. Mir ist durchaus bekannt, dass die Handhabbarkeit der Ausrüstung eine wichtige Rolle spielt.

Was ich also sagen kann, ist das hier: Es funktioniert besser als mit meiner einstigen Canon und weniger gut als mit meiner GFX 100s. Man muss sich halt die Frage stellen, ob man die 100er wirklich braucht. Für mich ist die Antwort ein klares Ja; andere können und dürfen das natürlich anders sehen. Es kommt halt immer darauf an. Ich folge hier in gewisser Weise der Ansicht eines amerikanischen Fotografen namens Adams, dessen Antwort war, dass er das schwerste benutzt, das er gerade noch durch die Berge tragen kann. Der Gute hat allerdings vieles eher im 4x5inch- Format oder größer aufgenommen, weil das zu seiner Zeit die beste Bildqulität versprach. Damals ist man allerdings auch noch mit einem Maultier als Gepäcktransporter durch die Landschaft gezogen, wenn die Exkursion länger dauerte.

Zur Technik: Fujifilm X-T5 als Kamera, das alte XF 1,4/35 diente als Objektiv und nachgearbeitet wurde wie meistens in Capture One 23.