Pseudowissenschaftliche Objektivtests Teil 1

Grundsätzlich gilt in der Fotografie eine Regel: Das beste Gerät zum Fotografieren ist das, das man gerade dabei hat. Das bedeutet, dass man beim Ertönen der eigenen Motivklingel auf jeden Fall sein Foto machen sollte, auch wenn die gerade mitgeführte Kamera nicht die beste ist, die man zur Verfügung hat.

Dann sollte man bedenken, dass absolute Bildschärfe ein Ding ist, das mit normalen Mitteln ohnehin nur begrenzt zu realisieren ist. Wer Bildschärfe darstellen will, der sollte nicht digital arbeiten. Man sollte das auch nicht mit einer Leica, Canon oder sonstwas machen, sondern sich eine 8×10 inch- Großbildkamera anschaffen und dann die Handlingnachteile in Kauf nehmen. Zu dieser Kamera braucht man zudem noch weitere Gerätschaften wie ein geeignetes Vergrößerungsgerät und vor allem einen Platz, an dem das ganze Zeug stationär stehen kann. In einer Ecke des Schlafzimmers wird das nicht gehen.

Wichtiger als der Aspekt der absoluten Bildschärfe ist daher die Aufnahmesituation: Sportfotos als Extrembeispiel lassen sich mit der oben genannten Ausrüstung kaum erstellen; bei Landschaften wird das vor allem bei windigem Wetter ebenfalls sehr schnell grenzwertig: Die kleinste Bewegung eines Astes an einem Baum sorgt bereits für Unschärfe.

Das soll Interessierte aber nicht davon abhalten, die Qualität der gekauften Objektive auf Fehler zu überprüfen. Vor allem bei hochwertigen und damit teuren Linsen will man ja schon wissen, ob das Ding sein Geld wirklich wert ist. Man kann auf dem gezeigten Weg durchaus feststellen, ob das Objektiv dezentriert ist, ob die Auflösung für Monsterabzüge reicht und ab wann das getestete Objektiv seine maximale Qualität erreicht.

Dafür sollte das aufgezeigte Verfahren ausreichen. Für Objektivität im Hinblick auf theoretische Qualitätsaspekte genügt es allerdings nicht.

Das nötige Equipment:

  • Die Kamera
  • Das Objektiv
  • Entweder ein Studioblitz mit ausreichendem Regelbereich oder ein wie auch immer gearteter TTL- tauglicher Blitz, der mit der Kamera kompatibel ist. Ein alter „Computerblitz“ mit eingebautem Lichtsensor geht auch dafür.
  • Blitzbelichtungsmesser, wenn man mit einem Studioblitz arbeitet
  • einen Siemensstern, eine heruntergeladene Version aus dem Netz reicht; der Ausdruck davon sollte allerdings sehr hochwertig sein.
  • Kamerastativ und…
  • ein Whiteboard, eine Zimmertür oder ähnliches, woran man den Stern befestigen kann
  • Eine Bildbearbeitungssoftware hochwertiger Qualität

Die Reihenfolge:

  • Zuerst einmal den Siemensstern aus dem Netz herunterladen, ausdrucken und an der erwählten Fläche befestigen.
  • Die niedrigstmögliche Empfindlichkeit der Kamera einstellen(meistens ist das ISO 100-200)
  • Die Kamera mit dem erwählten Objektiv schussbereit machen und auf das Stativ setzen
  • Abstand von ein bis 1,5 m einstellen
  • Die Bildmitte auf das Zentrum des Sterns ausrichten.
  • Belichtungsreihe anfertigen: Offen, zwei Blenden geschlossen, drei Blenden geschlossen und bei kleinster Blende

Als Kamera muss hier die Fujifilm X-Pro1 herhalten, als Objektiv dient das Fujinon XF 1,4/35mm.

Die Auflösung des Kamerasensors ist 3264×4298 Pixel. Und nicht vergessen: Ein Objektiv ist aus physikalischen Gründen eigentlich immer rund, ud die Linsen sind es auch. Das bedeutet, dass das Bild, das das Objektiv zeigt, ein rechteckiger Kreisausschnitt ist.

Diese beiden Zahlen sind wichtig, höher als der Sensor kann auch das Objektiv nicht auflösen.

Die Gründe für dieses Vorgehen liegen darin, dass man Objektive grundsätzlich mit einer Entfernung testet, bei der die Leistung tendenziell am schlechtesten ist. Bei normalen Objektiven ist das der Nahbereich, bei Makroobjektiven sind das eher weiter entfernte Objekte. Zudem sollte man beachten, dass die Auflösung eines Objektives bis zu einer bestimmten Blende zunimmt und danach mit kleiner werdender Blende wieder sinkt. Das Optimum im Hinblick auf die reine Bildqualität sollte sich etwa zwei bis drei Blenden unterhalb der maximalen Lichtstärke befinden.

Dann können wir schon mal starten. Zuerst einmal öffnen wir das erste Bild, an dieser Stelle stammt das aus einer Fuji X-Pro1 mit dem 1,4/35mm. Ich nehme den Photoshop dazu her.

Das sieht dann sinngemäß so aus:

Angetaped und abgelichtet. Wir sind pseudowissenschaftlich…

Dann sucht man sich den Ausschnitt aus dem Zentrum des Sterns, der gerade noch unscharf ist und stellt diesen frei, etwa so:

Hier der Ausschnitt. Vergrößert etwa zehnfach, daher durch Interpolation unscharf. Erkennen kann man den Verlauf aber trotzdem

Das gefunde gerade unscharfe Bild hatte an dieser Stelle eine Größe von 35×73 Pixeln. Damit kann man schon mal rechnen.

Wir kennen jetzt die Größe des unscharfen Bereiches, das sind in der Vertikalen 73 Pixel. Der Siemensstern verfügt über 90 Schwarz- Weiss- Wechsel. Damnit haben wir die erste Berechnung:

73/90=0,811…

Dann den Kehrwert ermitteln:

1/0,811…= 1,233

Wir habe eine maximale Sensorauflösung von 3264 Pixeln, die die Kamera zu bringen vermag.

1,233*3264=4024,661

Das ist die maximal Anzahl der Schwarzweisswechsel, die das Objektiv bei offener Blende(1,4) darstellen kann. In Prozenten ausgedrückt sind das 81% horizontal im Nahbereich.

Versuch zwei, Blende 4: Ermittelt habe ich 60(Horizontal) Pixel, hier in zehnfacher Vergrößerung:

30×60 Pixel in zehnfacher Vergrößerung…

Die selbe Berechnung, hier mit den neuen Zahlen:

60/90=0,666…

1/0,666= 1,5

1,5*3264=4896

Das bedeutet, dass hier ein Qualitätsmaximum erreicht ist, die 4896 Pixel entsprechen exakt der Horizontalauflösung der Kamera!

Geht es nur darum, die Maximalauflösung des im Bildzentrum des Objektivs zu ermitteln, ist der Test hier eigentlich zu Ende. Man kann aber noch mal mit Blende 8 weitermachen, um sich abzusichern.

Auch hier wieder in zehnfacher Vergrößerung:

Dieses Bild hier ist übrigens sehr interessant: Die Horizontalauflösung ist hier nicht gleich der Vertikalauflösung, rechnen wir mal nach.

Ermittelt habe ich hier 33(horizontal ab Bildmitte, also 66)* 70 Pixel(vertikal).

Vertikale Auflösung:

70/90=0,777…

1/0,777= 1,2857

1,2857*3264=4196

Horizontal kommt das zusammen:

66/90=0,733…

1/0,733= 1,3636…

1,3636*3264=4450

4450/4896=0,91 oder 91 %

Das ist immer noch ein sehr guter Wert, aber man kann sehr gut erkennen, dass die Auflösung bei diesem Exemplar ab Blende 8 mit Sicherheit abnimmt. Mit 5,6 sollte das Ganze dann noch sehr scharf sein. Die Werte der Messungen bei offeneren Blenden erlauben zumindest begrenzt den Rückschluss, dass die Blende des Objektives nicht 100%ig rund ist. Das tut der Leistung dieser Optik allerdings keinen Abbruch. Denn die ist wirklich gut.

Wie geschrieben, sind die Aufnahmebedingungen für ein Objektiv dieser Klasse eher ungünstig gewählt. Ihre optimale Abbildungsqualität erreichen die allermeisten Objektive erst bei kleineren Abbildungsmasstäben ab etwa 1:100, wenn es keine Makros sind.

Wenn man jetzt noch die Qualität am Bildrand und in den Ecken ermitteln will, muss man nur den Bildausschnitt entsprechend anwählen.

Vor allem immer daran denken: Diese Art Test ist nicht als wissenschaftlich anzusehen und durch die manuelle Vorgehensweise auch nicht objektiv. Es auf diesem Weg ist nur möglich die „qualitative Marschrichtung“ eines Objektives zu bestimmen. Man kann damit  eventuell absoluten Schrott und grobe Fertigungsfehler entdecken, aber keine kleineren Fehler.

Zudem gibt es als Grenze immer das Auflösungsvermögen des Sensors in der Kamera und die Beschränkungen durch eventuell eingebaute AA- Filter vor den Sensoren einer Kamera. Bei der X-Pro 1 ist das nicht der Fall, bei einer Leica auch nicht. Auch aus dieser Richtung kann es passieren, dass ein Objektiv seine maximale Auflösung nicht erreichen kann. Kamera und Objektiv müssen also auch zusammenpassen. Und damit sind diese Arten von Tests nur für genau ein Kameramodell aussagekräftig.

 

Herbst am „Eixer“

Immer wieder interessant sind Bilder, die im Herbst entstehen. Der gravierende Unterschied zu den anderen Jahreszeiten ist die unglaubliche Farbenvielfalt, die zuweilen auch schon allein das herunterfallende Laub bietet. Rot- bis Brauntöne, manchmal auch Blautöne in allen Schattierungen sind immer und überall in Waldgebieten zu finden. Heute gibt’s keine Bilder vom See, die würden vor allem als Übersichten einfach langweilig wirken.

Laub und Laub, eventuell nochmal Laub. JPEG aus der Kamera, unbearbeitet und nur verkleinert. Blende um 5,6-7, 1/125stel sek.

Es gibt immer wieder Bilder, die in Farbe überhauot keine überzeugende Wirkung zeigen und di deshalb in Schwarzweiss konvertiert werden sollten. Hier ist so ein Beispiel, das im Prinzip nur aus Grün bestehen würde.

Sträucher. Leica M9, Blende 5,6-8, 1/250stel sek.

Riochtig schick wird das erst, wenn noch ein wenig Rauhreif mit ins Spiel kommt. Das kann man hier mal sehen:

Laub in Rauhreif, Leica M9, Blende 5,6-8, 1/90stel sek.

Zum Vergleich hier nochmal etwas „mit ohne“ Rauhreif und ausschliesslich grün- braun.

Noch eins mit Laub. Kamera ist bereits bekann, Blende 5,6-8, Zeit 1/125stel.

…und noch etwas von einem anrüchigen Gegenstand, den jemad dort „verloren“ hat. Sehr unschön, finde ich und zudem ist das illegal. In der Deponie des Landkreises hätte das Anliefern sieben Euro gekostet und den wahrscheinlich woanders entsorgten Bauschutt hätte man um den Preis auch dort abliefern können.

Gebrauchtklo…

Einen Beinahe- Technicolor-1955-Look hat das letzte Bild, wie ich finde.

Eiche in Technicolor

Eigentlich ist das der klassische Ektachrome- Look aus den 1980er Jahren: Neutral, eher kontrastarm, aber hier durchaus passend.

Noch etwas zur Technik: Alles mit der M9, aufgenommen mit meiner derzeitigen Lieblingslinse, dem Summcron 2/35 aus 1972. Alles mit ISO 400 aufgenommen.

 

Ein bisschen Hannover

Ein echtes Sonderangebot haben sich einige Techno- Jünger ausgedacht. Wer diese Musik mag, konnte sich einige Klassiker aus diesem Bereich bei einer Party in Hannover anhören. Wie viel dort los gewesen ist, konnte ich nicht ermitteln. Das Bild ist nach der Veranstaltung entstanden. Es sei dazu gesagt, dass Techno für mich zuweilen eine Auch- Option ist: Wenn mir danach ist, höre ich schon mal rein.

Weitaus interessanter ist die Art der Befestigung des Plakats: Der provisorische Look des Gewebeklebebandes (übrigens das einzige Klebeband, das beinahe überall hält) lässt beim geneigten Wahrnehmer dieser Werbung ein gewisses Guerilla- Feeling aufkommen. Vermutlich war das auch der Zweck dieser Anbringung. Gesehen in einer Arkade am Georgsplatz in Hannover.

Ähnlich machen sich auch die Graffitos an diesen beiden Garagentoren, die am selben Tag entstanden sind. Graues Wetter, aber trotzdem intensive Farben, finde ich.

Garagentore, Leoica M9, 1/45 sek, Blende sollte bei 5,6 gewesen sein.

Gesehen habe ich das in der Nähe der Uni- Bibliothek am Königsworther Platz auf dem Rückweg von der Leihe zum Auto. Für mich heisst das: Der Knipsomat sollte immer dabei sein, vor allem, wenn er unauffällig ist und kaum gesehen wird. Übrigens gilt das unabhängig von der Herstellermarke.

Leica- Daten an der Konsole kopieren

Viele Leute wissen es nicht, aber auch Windows 7 hat noch eine DOS- Konsole. Weil sie schon mal da ist und weil das Ganze monströse Klickorgien vermeiden kann, vor allem, wenn man die SW- JPEGs aus dem vorigen Tipp behalten will, gibt es einen Weg, die Arbeit zu beschleunigen. Vor allem, wenn es sich um viele Bilder handelt, ist die Arbeitsersparnis enorm!

  • Bilderordner öffnen.
  • Neuen Unterordner anlegen und mit Titel versehen.
  • in diesem neuen Ordner einen weiteren Ordner anlegen und mit einem Namen versehen(ich nenne ihn jpeg).
  • Konsole starten im Startmenü unter „Ausführen“ cmd eingeben.
  • Laufwerk wechseln, Syntax: f: (wenn es sich bei der Speicherkarte um Laufwerk F handelt).
  • Auf dem Laufwerk in den Bilderordner wechseln, in meinem Fall: cd dcim\101Leica
  • Nehmen wir an, der Ordner, in dem die Bilder abgelgt werden sollen, heißt Fotos\Brocken 12.10.2012 und liegt auf Laufwerk D:
  • Dann gibt man folgenden Befehl für die DNGs ein: copy *.dng d:\Fotos\Brocken*12*10*2012\*
  • Die DNGS werden kopiert.
  • Für die JPEG gilt dann dieser Befehl:copy *.jpeg d:\Fotos\Brocken*12*10*2012\jpeg\*
  • Zu beachten ist: Ordnernamen werden in der Konsole werden nur bis zum ersten Leerzeichen verarbeitet. Punkte gar nicht, es kommt eine Fehlermeldung. Das * dient hier als Wildcard, die einfach den Leerraum ausfüllt oder als Signal für einen beliebiges Zeichen verstanden wird. Setzt man die Wildcard zwischen den Ziffern ein, wird das als ein beliebiges Zeichen verstanden, setzt man zwei oder mehrere davon zwischen Zeichen, stellt das die Anzahl beliebiger Zeichen ein. Setzt man wie oben die Wildcard alleine ein, gilt, dass es beliebig viele Zeichen, gleich welcher Art sein können. Wenn eine kopierte Datei bereits einen Namen hat(wie die Daten auf der Speicherkarte),  wird dieser für die Kopie weiterverwendet.
  • Dann überprüfen, ob alles geklappt hat und wenn ja:
  • Inhalt der Speicherkarte löschen mit: del *.*

Dan Ganze hat noch weitere Vorteile: So läuft die Bildauswahl von einer leistungsfähigen Festplatte schneller ab als von jeder SD- Karte(Ich nutze hier die Sandisk Extreme HD Video, die immerhin eine Transferrate von 30MB/Sek. bieten) und eine gewisse Datensicherheit ist so ebenfalls gegeben, weil die Bilder vorerst noch redundant vorhanden sind. Zudem laufen Bildbetrachter wie IrfanView mit Daten von der Festplatte etwas schneller, wie sich gezeigt hat.

SW- Vorschau mit der M9

Mit der M9 ist auch eine ausschließliche Bildvorschau mit dem Kameramonitor möglich:

  • „Set“-Taste drücken
  • Auf „Kompression“ gehen
  • Option „DNG & JPG“ anwählen. Auflösung nach Wunsch entweder Fein oder normal
  • Im eigentlichen Menü die Option „Farbsättigung“ auf „Schwarzweiss“ stellen
  • fertig
  • fotografieren und…
  • anschauen

Das Ganze hat noch einen weiteren kleinen Vorteil: Die JPEGs in Farbe sehen zwar nicht so toll aus, aber die Schwarzweissen erinnern mich in ihrer Anmutung an Bilder eines gewissen Edward Weston. Und: Die durch das nicht gefilterte Rauschen entstehende  „Körnigkeit“, vor allem bei eher hohen ISO- Zahlen und die in Farbe nicht toll ist, hat hier eine sehr interesante Kornwirkung, die vor allem für Kreative interessant ist. Der Nachteil: Man sieht das erst richtig beim Pixelpeepen.

 

 

Herbst in Hannover

Der erste Ausflug mit der M9 endete, wo er bei meinem Jagdglück im Herbst immer endet: Im Regen.

Neben dem Einkauf einiger Bücher habe ich mal wieder Bilder gemacht. Alle drei aus der Auswahl mit der M9 und alle drei recht interessant, wie ich finde:

Schutzgitter im Parkhaus Andreaestraße in Hannover

Aufnahme als DNG, in Photoshop konvertiert ins TIFF- Format und wieder mal mit IrfanView ins JPEG- Format umgewandelt.

Baumwurzelschutz: Soll den Wurzeln wohl erlauben, zu „atmen“ und Regenwasser auftznehmen.

Nummer drei ist in Schwarzweiss:

Ältere Dame vor Laden.

Wenn Leica, dann richtig: ich hatte die Kamera in der Jackentasche und sie nur zum Bildermachen herausgeholt. Das Interessante daran ist, dass tatsächlich heute mal jemand den Verschluss davon gehört hat.

Als Objektiv hatte ich einen 35er Summicron- Sechslinser, Baujahr 1972,  auf der Kamera. Verschlusszeiten zwischen 1/60stel und 1/180stel, Iso 400.

Sonntagsfotos…

Ein weiterer Ausflug mit der M9 bescherte mir ein paar neue Erkenntnisse, vor allem zu der Qualität der Kamera, sowohl was die Farbaufnahmen angeht als auch zu deren schwarzweissen Qualitäten, die ebenso interessant sind. Mittlerweile stellt sich eine erste Faustregel heraus, die für mich so aussieht: 400-Iso- Look= als JPEG aufnehmen. Zudem wirken die Bilder wie alte Aufnahmen eines gewissen Edward Weston, was deren Grauwerte angeht. Das Rauschen dieser Dateien gleicht am ehesten dem Korn eines Tri-X, entwickelt in D76, allerdings muss man sich das Negativ nicht als Kleinbild vorstellen sondern eher als „Mittel- oder Grossformat“, weil das Ganze erst im großen Maßstab wirklich sichtbar wird. Gemeint ist hier eine 100%ige Ansicht in Photoshop auf dem heimischen Rechner.

Anders sind die hier eingestellten JPEGs, sie sind zuerst in Photoshop in Tiff- Dateien gewandelt und dann über den Weg Verkleinerung/Umwandlung in SW und dann Wandlung in IfanView(!) in JPEG zu dem geworden, was hier zu sehen ist. Wieder mal aus Peine und den örtlichen Sümpfen.

Blätter. Schöner Bokehtest. Leica M9, 1972er Summicron 2/35

Hier kann man, wenn auch nur ansatzweise erkennen, dass das Bokeh eines Summicron aus der Zeit durchaus gut ist. Was scharf sein soll, ist scharf, alles andere läuft sehr schnell in Unschärfe aus, die zudem noch relativ ruhig ist. Einige Canon- Optiken können das auch, aber man muss dann schon sehr suchen.

Auf dem Weg. Nomen ist Omen, das Motiv lag vor buchstäblich meinen Füssen. Sieht nur in Farbe gut aus. Blende offen, Zeitbei 1/50stel.

Wie man an diesem farbigen Beispiel sehr schön erkennen kann, zeigt ein Summicron aus dieser Zeit(Es ist der Sechslinser) einen sehr starken Schärfeabfall zum Rand hin. Das macht es entweder ungeeignet für derartige Fotos oder man muss das in die Bildgestaltung mit einbeziehen, was in der Street-Photography oder bei Portraits durchaus Sinn machen dürfte. Denkbar ist auch noch, ein Stativ zu nehmen und abzublenden(Hier war aber jemand wieder faul, das Stativ lag griffbereit im Auto…)

…Das wäre in Farbe nur monotones Grün gewesen. Ebenfalls Summicron, Blende 4, sollte 1/60 Sek gewesen sein.

Nummer drei ist ebenfalls ein nach dem oben beschriebenen Verfahren gewandeltes DNG. Hier sieht man auch schon das eingangs Erwähnte: Die Grauwerte dieser Dateien sind insgesamt etwas weicher als bei den JPEGs, die die Kamera erzeugt und entsprechen eher denen japanischer Modell mit einer Tendenz zu einem gewissen T-Max- Look. Der ist, (in der Dunkelkammer und analog!) richtig entwickelt, wesentlich feinkörniger als beim Tri-X; allerdings sind auch die Grauwerte flacher. Richtig entwickelt ließen sich auch Ende der 1980er Jahre mit diesem Film bereits Dynamikumfänge von etwa 12 Blendenstufen sichtbar machen. Als sehr gut galten damals schon deren acht! Kodak scheint auch hier signifikanten Einfluss auf den Sensor und seine Qualitäten gehabt zu haben…

Fuji x-E1

Die X-E1 von Fuji                                                                         Quelle: Fujifilm

Heute war bei meinem Stammhändler in Hannover eine Hausmesse, auf der verschiedene Gerätschaften gezeigt wurden. Leider war niemand von Leica dabei, aber ein grosser Canon- Stand, viel Nikon jemand von Pentax und eine Dame von Fuji waren da. Und bei Sigma konnte man ein paar Monsterteles bewundern und antesten. Dort gab es sie heute live zu sehen, die neueste Konstruktion von Fuji, die X-E1 mit dem avisierten 18-55mm- Zoom.

Natürlich habe ich sie kurz mal in die Hand genommen  und etwas damit herumgefummelt, mehr war nicht drin.

Hier mal meine Eindrücke:

  • Bedienung wie bei der X-Pro 1, deren Abkömmling sie ja ist.
  • Autofokus ausreichend schnell für den Hausgebrauch, aber er dürfte schneller sein.
  • Auch hier konnte ich wieder das Problem beobachten, das Fuji bei der X-Pro1 weitestgehend behoben hatte: Der Monitor war zu träge
  • Weil ich nicht weiß, ob die Firmware aktuell war oder es sich noch um einen Prototypen handelte, kann ich nicht genau sagen, ob das ein Serienproblem war. Fuji wird das aber nachbessern, da bin ich mir sicher.
  • Die Fertigungsqualität: Das ist ein Punkt um den sich viele Leute Sorgen machen. Die X-E1 hat keine Probleme, die Verarbeitung ist einwandfrei auf „oberem japanischen Niveau“, also mindestens so gut wie bei Nikon oder den besseren Canons.

Aufgrund des durchaus guten Autofokus und der hohen Bildqualität denke ich, dass das der dritte grosse Wurf der Fujianer nach der X100 und der X-Pro1 ist. Ich würde sie als durchaus gut bezeichnen und sie nehmen, wenn ich nach so einer Kamera suchen würde.

Übrigens: Die Leica M-E ist dort bereits zu haben. Man hat in Solms Wort gehalten.

Supermärkte

Ein sehr interessantes Motiv stellen seit einiger Zeit bestimmte Supermärkte dar. Einige Unternehmen tendieren mittlerweile dazu, ihre Corporate- Identity nicht nur durch Werbeschilder auszudrücken, sondern auch durch Architektur. Mich erinnert der Edelstahl- Rot- Look an eine Elektronik- Handelskette, die die selben Farben verwendet. Ob die wohl denselben Architekten haben?

Die Farben sind natürlich sehr intensiv. Am Aufnahmetag war es Mai und die Sonne schien, wie kaum zu übersehen ist. Bild von der Überdachnung des Eingangs.

Auch hier sieht man wieder den Edelstahl- Look, der sich immer wieder in derartigen Gebäuden wiederspiegelt. Eingangsüberdachung rechts.

Grafisches findet sich auch immer wieder auf Parkplätzen. Hier von dem selben Laden, von dem die anderen Bilder stammen.

Hier wird der Edelstahllook auch noch einmal deutlich. Bei diesem Laden kombiniert mit weißen Außenwänden. Interessant ist das Ganze aber trotzdem irgendwie.

Kamera: Fujifilm X-Pro1 mit 1,4/35mm. Ein Hinweis zur Qualität: Ich habe die Qualität auf „3“ reduziert, weil das eigentlich Platz spart: Das soll eigentlich noch mittleres Niveau sein, aber man kann deutlich erkennen, dass das nicht  mehr der Fall ist.

Berkumer Moor in Peine

Ich wohne hier in einer sehr interessanten Gegend: Es sind nur wenige Meter in ein Feuchtbiotop, das mittlerweile mitten in der Stadt liegt.

Zudem wurde es Zeit, eine Neuerwerbung auszutesten. Als alter Schwarzweißfreak war ich natürlich vor allem daran interessiert, herauszufinden, wie gut das bei einer Leica aussieht.

Das sieht schon sehr gut aus, denke ich, aber es geht noch mehr:

Dieser Holzstapel liegt vermutlich auch schon einige Jahre dort herum: er ist jedenfalls schon ziemlich durchfeuchtet. Die Grauwerte allerdings sind richtig gut. Der letzte zeigt einfach eine Übersichtsaufnahme von einem Waldstück, in diesem Gebiet.

Meiner Ansicht nach sieht das weitaus besser aus, als aus einer Canon oder der X-Pro1 von Fuji. Die hat dafür allerdigns einige andere Vorteile, wie z.B. die Filmemulation.

Zum Feuchtgebiet selbst hoffe ich, dass in der Gegend niemand auf den Gedanken kommt, daraus ein Baugebiet zu machen. Bisher steht das Ganze unter Naturschutz.