Joshua Tree National Park

Schon hinter der Ausfahrt. Blick auf Twentynine Palms.

Die Arbeit(wann man das so nennen will) mit einem Spielzeug wie der Pentax 645D fordert es immer wieder heraus: Man wird, gerade, wenn man in früheren Zeiten mit Größerem gearbeitet hat, immer wieder verführt, Bilder in SW zu machen und diese zu zeigen. Der Grund liegt einfach darin, dass man das schon immer so gemacht hat. Also  in der Bildaussage.

Kurz und bündig: SW ist immer schick, wenn man es richtig macht und daher wird auch hier einiges in SW sein. Hier mal ein Beispiel, das in Farbe wirkungslos gewesen wäre.

Ast in SW.

…und eine Übersicht.

Übersicht.

Wer schon mal dort war, dem wird es aufgefallen sein. Der ganze Park liegt eigentlich in einer Wüste und er ist grün. Sowas ist selten und nach ein paar dürren Jahren auch notwendig. Normalerweise ist der Park um diese Zeit(Ende April) schon knochentrocken und die Sträucher sind eher schwarz als braun. Ein anderer Aspekt ist das Wetter: Man kann zum Zeitpunkt der Buchung, also ein paar Monate vor Abreise, nicht vorhersagen, wie es wird und ist. Lightroom musste dieses Mal also ein bisschen arbeiten, um bessere Kontraste und ein bisschen Leuchten in die Bilder zu bekommen. Zudem war die Kamera bei obigen Bildern noch beim „Ersten Tausend für die Tonne“, und damit noch in der Einschießphase, die auch erstmal erledigt sein will.

Ein Joshua Tree. In SW.

Ich hoffe aber, dass das Gesehene auch „rüberkommt“. Die nächsten Bilder sind etwa zweieinhalb Wochen und rund 1700 Aufnahmen später entstanden. Die Kamera musste also durchaus ein bisschen arbeiten. Wie auch der Mietwagen. 5500 Meilen habe ich dieses Mal zurückgelegt.

Felsen. Was auch sonst.

Die Bilder zeigen natürlich das, was es dort zu sehen gibt, nämlich Felsen.

Übrigens hat nicht nur Point Lobos einen militärischen Hintergrund. Dieser Park hat es auch, wie man beim Besuch des Patton- Museums am Chicago Summit herausfinden kann. Pattons Truppen haben dort für die Operation Torch, also die Landung in Nordafrika in 1942 trainiert und wurden dort auf den Wüstenkrieg vorbereitet.

Noch ein Felsen. Wieder nicht erdbebensicher.

Dieses Mal etwas in Farbe.

Das Wetter war am Schluss meiner Tour erheblich besser als an ihrem Anfang. Das führte zu mehr Kontrast und mehr Schwitzen. Aber unangenehm war das nicht, das sei dazu gesagt.

Ähnlich dem letzten. Der Unterschied wird erkennbar.

Welche Art von Schatten man mag, ist Geschmackssache. In Wüstengegenden bevorzuge ich eigentlich die Mittags- und Abendzeit, weil man dann wirklich harte Schatten bekommt, die einer Wüstengegend am ehesten gerecht werden sollten. Am Point Lobos ist das genau anders herum. Mit geht es da wie manchen Landwirten: Die haben mit jedem Wetter ein Problem, weil man die idealen Witterungsbedingungen nur sehr selten haben kann…

Mal wieder was in Farbe.

Und ein letzter, damit alles Wesentliche gezeigt ist:

Der letzte Mohikaner.

Am Ende bleibt immer nur eines zu sagen: Wer wissen will, wie es aussieht, kann sich das ergoogeln. Wer aber fühlen und riechen will, muss hinfliegen und das Ganze selbst sehen. Dann erst weiß man, wie es wirklich aussieht. Bilder zeigen nur Ausschnitte und diese Ausschnitte sind das, was der gesehen hat, der die Bilder gemacht hat. Eine Realität spiegeln sie nur wider, soweit sie die Realität des Fotografen ist. Ich habe dieses Mal für meine eigene Realität übrigens vier Tage aufgewendet.

…Und der Allerletzte. In der Mittagszeit.

Zur Technik: Alles mit der Pentax 645D und genau zwei Objektiven gemacht: Dem FA 4,5/45-85 und dem FA 4,5/80-160. Aufgenommen als DNG. Nachgearbeitet in Lightroom 6,8. Oft Farbtemperatur, meistens Belichtung und gewandelt in Richtung SW.

 

Valley of Fire 2017

Auch dieses Mal zog es mich auf dem Rückweg vom Bryce Canyon wieder zum Valley of Fire bei Las Vegas. In der Hoffnung, neue Bilder zu finden und vor allem Vergessenes und Übersehenes nachzuholen und andere Bilder ein bisschen besser zu machen.

Das Valley of Fire. Übersicht.

Dieses Mal ging es auch darum, ein bisschen Schwarzweiß zu machen und mal zu sehen, wie das mit der Pentax 645D so aussieht. Hier gleich mal der erste:

Felsen in SW.

Und zum Vergleich der Bildwirkung das selbe in Grün und natürlich farbig:

Der selbe Felsen in Farbe. Natürlich nicht in Grün, sondern in Rot/Blau.

Ob die gefühlte Wüstenhitze so oder so besser herauskommt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wenn man SW zu können glaubt, kann das auch so aussehen, wie dieser Kopf hier, der bei einem Erdbeben sicher nicht mehr an der alten Stelle zu finden sein wird:

Katzenschädel. Mit einem bisschen Phantasie zumindest.

Was mir immer wieder, auch schon bei den Altvorderen, aufgefallen ist, ist der eigentlich sehr geringe Kontrast zwischen Himmel und Motivteilen mittlerer Helligkeit. Vor allem in der Mittagszeit ist das so. Andererseits hat man an einigen Stellen dort auch nur um diese Zeit überhaupt Licht und damit Kontrast, was auch nicht zu unterschätzen ist.

Hauptstraße. Ohne Autos um die Mittagszeit ist das ein seltenes Motiv.

Das Stativ konnte dieses Mal meistens im Auto bleiben, weil es hell genug für kleine Blenden und kurze Verschlusszeiten bei ISO 200-400 gewesen ist.

Noch mehr Felsen.

Das obige Bild ist vor zwei Jahren schon mal in ähnlicher Form entstanden. Aber es gibt noch mehr, das ich ähnlich schon mal gemacht  habe. Nur sind es hier im Original wesentlich mehr Pixel und damit auch mehr Auflösung.

Der Fire Canyon.

Der Fire Canyon sieht übrigens tiefer aus, als er in der Realität ist. Ich würde den Höhenunterschied vom Aussichtspunkt bis auf den Grund vielleicht auf fünf Meter schätzen. Hier noch mal ein anderer Vergleich:

Ein anderer Felsen. Hier in Farbe.

…und das Gegenstück in Schwarzweiß.

Übrigens ist es auch sehr interessant, die Reaktionen der Amis auf Mitmenschen mit dicken Kameras zu beobachten. Ich hatte dieses Mal die Pentax 645D dabei, weil mein linker Ellenbogen nach einem Arbeitsunfall operiert wurde und das Ganze für die Fujis noch zu steif gewesen ist: Ich bin schlicht und einfach nicht mit der linken Hand bis ans Objektiv gekommen und konnte sie daher einfach nicht halten, vor allem nicht mit einem Teleobjektiv.

Auch in der Wüste wächst zuweilen etwas.

Das letzte Bild zeigt nur, dass es auch in den trockensten Gegenden Vegetation gibt. Es war Anfang Mai und die Temperatur dort lag bei 38°C im Schatten. Meiner Meinung nach war es viel zu zu heiß, um großartig herumzuwandern. Als Norddeutscher ist man solche Temperaturen einfach nicht gewohnt und man muss daher ein bisschen vorsichtig sein.

Zur Technik: Hier mit einer Pentax 645D und dem FS 4,5/45-85 und dem FA 4,5/80-160. Aufgenommen als DNG. Verkleinert und ein bisschen nachgearbeitet in Lightroom 6.

 

Worauf man bei einer Hotelbuchung so achten sollte

Eine Hotelbuchung kann auch mal verwirrend sein. Fujifilm X-T2 mit 2,8-4/18-55, Blende 2,8 bei 1/174stel Sek. ISO 400. Einfache Mehrfachbelichtung, gecroppt.

…wenn man Bilder machen will

Wenn man in einschlägigen Foren unterwegs ist, stellt man gelegentlich fest, dass viele Leute es nicht so mit der Stromversorgung haben und Dinge wie einen leeren Akku als Gesetzmäßigkeit abtun. Aus meiner Sicht ist das aber keine Gesetzmäßigkeit, sondern eher etwas, das manche Leute einfach nicht konsequent zu Ende denken. Auch hier gilt: Das ist allzu menschlich und es passiert einfach. Dabei ist das recht einfach, wenn man ein paar Dinge brücksichtigt. Mindestens einen Ersatzakku nicht nur zu haben, sondern auch voll geladen zu halten, ist die einfachste Übung. Wenn man aber auf Tour ist und das Hobby ausschweifend betreiben will, komme noch einige weitere Faktoren dazu. Man sollte immer im Hinterkopf haben, dass auch die größte Powerbank irgendwann mal leerfotografiert ist, falls man überhaupt daran gedacht hat, die Stromversorgung der Kamera zu sichern. Bekanntermaßen ist nichts peinlicher als eine wegen falscher Sparsamkeit unausgegorene Stromversorgung, die dazu führt, dass man keine Bilder machen kann. In frühreren Zeiten war das einfach: Wollte man zwei Filme verfotografieren, hat man vier eingepackt.

Dass der Computer ein Laptop sein muss, sollte klar sein. Aber mir fielen noch einige Dinge auf, vor allem in älteren und dadurch preisgünstigen Häusern. Hier mal eine USA-spezifische Liste:

  • Die Steckdosen sind in älteren Häusern manchmal nicht geerdet. Dann kann man den manchmal vorhandenen Mikrowellenofen abstecken und dessen Steckdose nutzen.
  • Der Workaround liegt darin, nur Geräte mitzunehmen, die nicht geerdet sein müssen. Also nur Geräte mit Euro- Flachstecker und zweipolige Adapter.
  • Beim Laptopkauf muss das dediziert beachtet werden. Ist ein Schukostecker am Netzteil, muss das tolle Gerät im Laden bleiben.
  • Wenn man die Adapter hat, kann man sich auch ein längeres Verlängerungskabel mit Mehrfachsteckdose besorgen. Aber: Nicht überlasten! Mit einem Laptop, zwei Ladegeräten für die Kameraakkus und einem für das Smartphone ist man meistens noch auf der sicheren Seite. Es wichtig zu wissen, dass man Euro-Flachstecker- Mehrfachsteckdosen mit Verlängerungskabel nur ohne VDE-Zeichen bekommen kann. Deren Betrieb ist in Deutschland nicht zulässig. Man sollte sich daran halten und sie, wie schon gesagt, auch im Ausland nicht überlasten.
  • Die Ladegeräte für die Kamera kann und sollte man durch USB- Ladeschalen ersetzen. Diese wiederum kann man auch im Auto nutzen, wenn man an einen entsprechenden Gerätestecker gedacht hat.
  • Wer mit ausreichend Weisheit beschlagen ist, beschafft sich zu den Ladeschalen einen USB-Lader mit drei bis fünf Anschlüssen und etwa 2 Ampere Leistung je Anschluss. Dann können alle anderen Ladegeräte zu Hause bleiben. Man hat so einfach weniger Gepäck.
  • Bei der Belastung der Kabel daran denken, dass man nur die halbe Wattleistung zur Verfügung hat: Man legt 110 V zugrunde, multipliziert das mit den maximal bei solchen Kabeln möglichen 2,5 Ampere und kommt auf 275 Watt, die das Konstrukt als Maximum vertragen kann. Wie oben erwähnt, das genannte Kit aus Laptop, zwei Batterieladern und einem für das Telefon endet bei etwa 90-200W, je nach Nutzungsart. Kommt der Fön dazu, gibt es Feuer!

Man sollte schon bei der Online- Buchung schon darauf achten, dass ausreichend Steckdosen vorhanden sind. Auf den Bildern der Hotelzimmer kann man meistens schon erkennen, wo welche zu finden sind. Will man sich die Haare unbedingt elektrisch trocknen, sollte man das nur an der Steckdose im Bad tun. Und an einen separaten und geerdeten Adapter mit Schuko- Anschluss denken. Gleiches gilt natürlich, wenn das Ladegerät für den Laptop entgegen meinen Empfehlungen einen Schukostecker hat. Dann sollte man „alles in Schuko machen“, weil es logistisch einfacher ist.

Eine weitere noch nicht erwähnte Möglichkeit ist auch, sich im nächsten Supermarkt mit einem US-Verlängerungskabel einzudecken. Die gibt es in der zweiadrigen Variante für Stromstärken bis 13 Ampere. Aber auch hier gilt, dass man, sobald irgendwas mit einem Eurostecker ins Spiel kommt, ab dem Eurostecker nicht über die oben genannten 275 Watt gehen sollte. Sinnvoll ist das allerdings nur, wenn man öfters in die USA fliegt. Diese Kabel haben meistens drei Ausgänge, so dass man sich mit billigen Eurostecker- Adaptern aus dem Versandhandel behelfen kann. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass meistens nur Längen bis 15′, also etwa 4,5 Meter, wirklich in den Supermärkten zu haben sind. Als sinnvoller haben sich allerdings mindestens 7,5 Meter erwiesen.

Man sollte auch das hier beachten: Wenn man die komplette Stromversorgung auf „USA“ umstellt, wie ich es vorhatte, kann das beim Zoll zu Problemen führen, wenn man am grünen Ausgang kontrolliert wird. Diese Probleme kann man mit den Adaptern vermeiden, weil dann offensichtlich ist, dass die Sachen in der EU gekauft wurden.

Woher das Ganze kommt, sollte klar sein: Ich war jetzt das dritte Mal mit Digitalzeug in den USA unterwegs und habe meine Erfahrungen gemacht und ausgewertet. In Europa ist das anders: Die Schukosteckdosen sind häufig anzutreffen; in Frankreich braucht man eigentlich keinen Adapter, wenn der Stecker der Mehrfachsteckdose eine Bohrung im Schutzkontakt hat; bis Norditalien und in Polen sind sie auch verbreitet; die Niederländer nutzen sie auch und die Flachstecker passen fast überall. Immer adaptieren muss man in Großbritannien, in Dänemark(Flachstecker passen aber) und der Schweiz.

 

 

Die Fujifilm X-T2

Eine altbekannte Perspektive: Die Fujifilm X-T2 mit dem XF 2,8/14

Nun habe ich auch eine, eine Fujifilm X-T2. Gebraucht erworben, weil eine Neue als Zweitgerät eigentlich nicht lohnend ist und weil man sie aus zweiter Hand relativ günstig haben kann. Ein bisschen teurer als eine T20 war sie zwar, aber dafür bietet sie eben auch ein paar Gehäusedichtungen und einen zweiten Speicherplatz für die SD- Karten.

Mein Exemplar hatte bei Kauf rund 4800 Auslösungen hinter sich, ist also noch recht neu und ansonsten eine stinknormale T2 und nichts anderes. Immerhin kam mit der Kamera noch ein For-Free-Fremd- Ersatzuakku als kostenloses Gratisgeschenk für umsonst(Man muss das wirklich betonen). Aber schön, was da ist, ist da…

Die Kaufgründe

Wie alle, habe auch ich meine kleinen Ausreden, um mir eine solche Kamera anzuschaffen.

  • Mit dem Handgriff kann man bis zu 11 Bildern/Sek. aufnehmen.
  • Beide Speicherkartenschächte sind UHSII-fähig.
  • Schnellerer AF.
  • Der Schwenkmonitor hat sich bei einer anderen Kamera mal als hilfreich erwiesen und ist bei der X-T2 robust genug.
  • Preis: Etwas billiger als eine Pro2
  • Die Gehäusedichtungen machen sie spritzwasserfest.
  • Gebraucht ist der Preisabstand zu einer T20 eher gering. Man greift dann eher zu der robusteren Lösung.
  • Der Bildzähler der Kamera kann ausgelesen werden, wenn man sich die richtige Software beschafft. Und die ausgelesenen Zahlen sind korrekt.

Der Bildzähler kann mit dem aktuellen Exiftool ausgelesen werden. Auch das sollte man wissen. Für mich ist das ein kleineres Extra, weil ich mit dieser Kamera etwa weitere 7000 Bilder machen werde. Für potenzielle Käufer ist das ein guter Schutz vor einem zu teuren Kauf. Der Verkäufer meiner Kamera erwies sich in dieser Hinsicht als ehrlich.

Mein erster Eindruck

Nun, der war, wegen eines Bedienfehlers meinerseits, denkbar schlecht. Der Vorbesitzer hat sie mit einigen Effekten benutzt und ich hatte das beim ersten Testlauf in Berlin nicht bemerkt, weil ich im Hinterkopf davon ausgehe, dass man Effekte erst auf dem Computer hinzufügt. Entsprechend genügten die allerersten Bilder natürlich nicht meinen Vorstellungen. Zudem war diese Kamera noch mit der ursprünglichen Firmware versehen, Version 1.0. Momentan sind wir bei 2.1, die ich dann eben auch mal draufgespielt habe. Das scheint aber auch kein neues Phänomen zu sein. Die Pentax 645D, die ich als Sonderangebot neu erwarb, war auch mit der ersten Firmware- Version ausgestattet und bekam erst einmal ein Update. Und die war zum Zeitpunkt meines Kaufs schon über vier Jahre im Markt. Das alles ist aber normal. Manche Leute brauchen die Updates schlicht nicht oder sie haben einfach Angst um ihre Garantie.

Der kosmetische Zustand der Kamera ist als neu zu bezeichnen(das wird er wohl trotz pfleglichen Umgangs durch mich nicht mehr allzu lange sein…). Insofern kann man hier auch ein paar Rückschlüsse über die Verarbeitungsqualität der Kamera ziehen. Die ist gut, besser sogar als bei der X-Pro2, wie ich finde.

Auch hier sieht man den guten Zustand der Kamera. Neuer als neuwertig…

Der Autofokus ist aus meiner Sicht nicht schneller als der der X-Pro2; allerdings kann man die Kamera mit dem Batteriegriff noch ein bisschen boosten. Ich traue dem AF nach einem Testlauf bei Funzellicht in meiner Dachkammer je nach Anwendung und Objektiv konservativ geschätzte etwa vier scharfe Bilder pro Sekunde zu. Zumindest mit dem 2,8-4/18-55 sollte das so sein. Das habe ich dafür benutzt. In einem Entfernungsbereich von etwa 2,5 bis drei Metern, damit das nicht zu leicht für die Kamera wird. Im Kameramenü kann man das einstellen, indem man die langsamere Einstellung für Reihenaufnahmen auf diese Bildfrequenz einstellt.

In der Bedienung gibt es einige Unterschiede, die ich erst herausfinden musste. So habe ich, Knöpfe in der Mitte anderer Knöpfe nur als Entriegelung beim Draufdrücken kennend, zuerst einmal nicht realisiert, dass man auch bei der ISO- Einstellung zuerst entriegelt, dann verstellt und dann wieder verriegelt. Gleiches gilt auch für die Verschlusszeiteneinstellung. Das sind Kleinigkeiten, aber man muss bei den ersten zwei bis drei Verstellungen daran denken. Ansonsten ist es fast wie bei der X-Pro2. Man findet alles wieder und einiges ist dank Wahlschaltern auch leichter zu erreichen als bei der X-Pro2.

Das Bedienfeld. Schön klassisch.

Wer genau hinsieht, kann die kleinen Wahlschalter unter dem Zeiten- und dem ISO-Rad deutlich erkennen:

Die Kehrseite mit benutzem und unvermeidbar nasenfetthaltigem Monitor.

So lassen sich die Aufnahmegeschwindigkeiten nicht mehr nur per Funktionstaste einstellen, sondern mit einem richtigen Schalter. Gleiches gilt auch für die Belichtungsmessung, die immerhin vier verschiedene Modi anzubieten hat, inkl. der mittlerweile obligatorischen Spotmessung. Manchmal gilt halt: Konservativ rulez…

Der erste Ausflug

Wie öfters, bin ich mit der Kamera mal wieder im Harz gewesen, um sie anzutesten. Dieses Mal waren es Rübeland und mal wieder das Okertal.

Oker. Mit dem 55-200, Blende 9 bei 1/15tel Sek. mit Stabilisator. ISO 400.

Das von mir schon mit mehreren Kameras aufgenommene Bild oben wurde nur in SW gewandelt und ein bisschen nachgeschärft. Ich habe die meisten Bilder in SW konvertiert, weil so schneller augenfällig wird, wie tolerant das ganze System gegenüber Fehlbelichtungen ist. Das kann man in diesem Fall sehr schön an den Lichtern, hier in Gestalt des fließenden Wassers, erkennen. Im Original ist noch Zeichnung. Und die Schatten sind auch nicht zu dunkel.

Wald im Okertal. Mit dem XF 2,8-4/18-55, Blende 10 bei 1/105tel Sek., ISO 400

Auch bei diesem Bild wird das eben gesagte deutlich. Hier sind die Spitzlichter in den Wolken zu finden und man könnte noch ein bisschen mehr Zeichnung oder Dramatik hineinbringen, wenn man das entsprechend nacharbeitet.

Auch aus dem Okertal. Auch das XF 2,8-4/18-55. Blende 10 bei 1/55stel Sek., ISO 400.

Dieses Bild wurde in Lightroom nachgearbeitet, um nicht zu vergessen, wie man gute SW- Qualität erzeugen kann. Auch hier ist übrigens genügend Zeichnung in den Lichtern.

Rübeland. Blende 13 bei 1/220stel Sek., ISO 400. Mit dem XF 3,5-4,8/55-200.

Auch diese Bild wurde ein bisschen nachgeschärft. Aber wie bei allen anderen auch, durfte der Dreibeiner dieses Mal im Auto bleiben.

Rübeland in Grün. Mit dem XF 3,5-4,8/55-200. Blende 11 bei 1/60stel Sek. ISO 400

Besonders wichtig und oft heikel sind Haut- und Grüntöne. Grün konnte Fuji eigentlich schon immer, wenn man mal an die Filmschachteln von denen denkt. Auch hier ist das schön fruchtig und saftig, wie es sein soll.

Noch ein Waldstück bei Rübeland. mit dem XF 3,5-4,8/55-200. Blende 11 bei 1/75stel Sek. ISO 400.

Die Bildqualität

…ist zumindest bei den ersten Versuchen wie bei der X-Pro2. Man hat weder bei den RAWs noch bei den JPEGs Grund zur Klage. Allerdings zeigt sich, dass das 18-55 und das 55-200 allmählich an ihre qualitativen Grenzen zu kommen scheinen. Das ist aber bei Zoomobjektiven normal und bei einigen anderen Anbietern immer noch wesentlich schlechter. Bisher stimmt sie allerdings noch. Gut wird das bis zu geschätzten 800 ISO. Danach fällt die Qualität deutlich sichtbar ab, bleibt aber bis 6400 ISO durchaus auch bei höheren Ansprüchen noch verwendbar. Für eine APS-C-Kamera ist das eigentlich sehr gut. Das sollte man auch sehen. Und die allermeisten Konkurrenten sind eher schlechter.

Die Geschwindigkeit

Vor allem die Datenspeicherung sollte mit den richtigen SD-Karten in den Schächten deutlich schneller vonstatten gehen als bisher mit den UHS1- Modellen wie der X-E2 und der X-Pro1. UHS-II ist deulich schneller und man merkt das. Vor allem bei der Speicherung der RAW-Daten ist man damit sehr im Vorteil, wenn es um Speed geht.

Deshalb hier mal wieder eine Empfehlung: Eine neue Kamera braucht neue Speicherkarten. Die in der X-E2 und der X-Pro1 von mir verwendeten Karten sind nur halb so schnell und damit für ausdauernde Serienaufnahmen nicht so gut geeignet wie neuere Modelle. Ich verschenke meine gebrauchten Karten grundsätzlich an den nächsten Nutzer, wenn ich die Kamera verkaufe.

Das wesentliche Upgrade zur X-Pro2 ist die Möglichkeit, in beiden Schächten auch UHS2-Karten wirklich nutzen zu können. Bei der X-Pro2 geht das nur im ersten Kartenschacht. Für das Ablegen der RAWs auf der ersten Karte und der JPEGs auf der zweiten ist das ausreichend. Aber man hat auch nur diese Möglichkeit, wenn es mit dieser Kamera mal schneller gehen soll und man die JPEGs sofort haben will. Nimmt man ausschließlich in RAW auf, wird die X-Pro2 bei Serienaufnahmen langsamer, wenn die erste Karte voll ist. Auf der anderen Seite finden rund 1200 Bilder im komprimierten RAW-Format Platz auf einer 32GB- Karte. Und diese 1200 Bilder wollen erst einmal gemacht sein.

Video

Video geht mit der X-T2 auch in 4K. Das allerdings nur bis 29,97 Frames im Vollbildmodus. Normales Full HD geht auch mit höheren Frequenzen. Ich habe das aber nicht in aller Tiefe überprüft, weil das bei mir nicht der gedachte Verwendungszweck der Kamera ist und mir geeignete Software für die Videobearbeitung fehlt. Wenn ich Filme drehen würde, hätte ich wahrscheinlich geeigneteres, z.B. eine Blackmagic Cinema oder einfach einen besseren Camcorder. Schon der robusteren Mikrofonanschlüsse und des besseren Tones willen. Ich gehe für jetzt nach einem kurzen Testlauf davon aus, dass zumindest die reine Aufnahmequalität soweit stimmt. Den AF habe ich nicht in diese Richtung angetestet. Nur der Vollständigkeit halber: Das Aufnahmeformat ist anscheinend Quicktime. Man kann es zumindest mit dem Media Player 12 abspielen.

Ein erstes Fazit

Auf meinem ersten Ausflug damit habe ich schon mal festgestellt, dass man sehr gut damit arbeiten kann. Wenn man sich die etwas speziellen Ein- und Ausschalter auf dem ISO- und dem Zeitenrad einmal verinnerlicht hat, kommt man sehr gut damit klar.

Geändert hat sich auch hier die Größe der Bedienknöpfe. Man hat endlich mal an Leute gedacht, die im Winter Handschuhe tragen und diese Rädchen schön griffig ausgeführt. Zudem sieht die Kamera so noch ein bisschen robuster aus. Sehr begrüßenswert.

 

Ein bisschen Route 66

Wer in die USA fliegt, wird irgendwann darauf stoßen: Auf die Mother Road der USA, die Route 66. Diese Route startete in Chicago und zog sich durch etliche Staaten in den USA bis nach Santa Barbara in Kalifornien. Dort gibt es etliches zu sehen, Kurioses wie auch Interessantes und natürlich auch eine Menge Nichts. So ein Nichts ist ein Ort namens Amboy, in dem immerhin das berühmteste Werbeschild der Welt zu finden ist. Es handelt sich um Roy’s Motel.

Roy’s Motel und Cafe.

Amboy lag zur damaligen Zeit an dieser Route und entstand als Haltepunkt für Menschen, die auf dem Weg von und zur Westküste gewesen sind. Nachdem das moderne Interstatenetz entstanden war, schlossen das dortige Motel und die Tankstelle.

Einfach mal nichts…

Allerdings ist der Ort nicht so einsam, wie man annehmen sollte: Als ich dort war, waren mit mir noch andere Touristen dort. Die Tankstelle ist auch wieder in Betrieb und der Sprit dort sehr teuer. Das wiederum liegt daran, dass viele Leute ein Bild davon haben wollen, wie sie im Nichts ihr Auto oder Motorrad auftanken.

Gut frequentierte Tankstelle.

An Amboy gibt es nichts, das sonst noch interessant sein könnte. Eine Poststelle gibt es noch und ein paar verlassene Häuser stehen dort auch noch herum. Und für Geologie- Interessierte gibt es noch den Amboy Crater, der aus Lavagestein eines erloschenen Vulkans besteht.

Elmer’s Bottletree Ranch

Ein weiterer interessanter Platz ist Elmer’s Bottletree Ranch. Elmer Long gehört zu einer Familie, die einen ausgeprägten Tick pflegt: Man sammelt seit Generationen leere Glasflaschen in der Region und hortet sie. Das wurde irgendwann zuviel und so musste ein Verwendungszweck her. Der wurde gefunden, als er Anfang der 2000er Jahre genug Geld beisammen hatte, um seinen Job bei einer Zementfabrik bei Oro Grande, wo auch die Ranch zu finden ist, zu kündigen und in den Unruhestand zu gehen. Schrott sammelt er wohl auch heute noch, weil der Garten einfach noch nicht fertig ist. Mehr weiß übrigens Wikipdia darüber. Deshalb sei an dieser Stelle darauf verwiesen.

Wohn- und Werkstatthütte auf der Bottletree Ranch.

Man kann aber schon erkennen, was es ist. Das Haus wirkt etwas altersschwach, der Platz unordentlich. Auch das gehört zum Gesamtkunstwerk.

Wäldchen…

Texaco…

Jeep aus den 1940ern-

Wäldchen die Zweite…

Hausnummer

Railroad Crossing

Hirschgeweih.

Dieses Opus sollte man bei starkem Wind besuchen, auch wenn es einem gelegentlich den Staub in die Augen weht. Der Grund liegt in den Skulpturen an sich, die zum Teil mit Windspielen versehen sind, deren Geräuschkulisse man gehört haben sollte, um das Ganze wirklich genießen zu können.

Was das Eintrittsgeld angeht: Das kostet nichts. Es wird aber gerne gesehen, ein paar Dollar im dort montierten Briefkasten zu hinterlassen, um das Ganze zu finanzieren. Dieser Ort ist nicht nur nach meinem persönlichen Empfinden inspirierend; auch einige sehr bekannte Magazine aus dem Kustbereich sehen das so.

Barstow

Bartsow ist für zwei Dinge bekannt: Einmal für den Eisenbahnknotenpunkt dort und zum anderen dafür, eine relativ verarmte Stadt zu sein, in der es vor allem kein Nachtleben gibt. Was man wissen sollte ist, dass es dort ein großes Factory- Outlet gibt, dessen Besuch für Shopper lohnend sein kann und dass man dort sehr günstig übernachten kann. Allerdings sollte man sich die Räume in den älteren Häusern ansehen, bevor man dort ein Zimmer nimmt. Einige der Motels dort sind ziemlich heruntergekommen. Die Häuser der bekannten Ketten sind teurer, aber in Ordnung.

Bahnhof Barstow.

Casa del Desierto. Das Eingangsportal.

Arkaden.

Laubengang.

Gesehen haben sollte man auch mal den Markt von Dagett:

„Markt“ von Dagett.

Das Bild zeigt ein paar Marktstände, die tatsächlich im Rahmen eines alljährlich im Frühjahr stattfindenden Festivals genutzt werden. Das Baumaterial ist Holz; die Gegend ist einsam und trocken. Also kann man das auch stehen lassen. Stehlen wird das keiner und verfaulen kann es mangels Regen auch nicht…

Der Gerät: Pentax 645D, hier meistens mit dem FA 4,5/45-85 und bei ISO 200-400. Aufgenommen im DNG-Format und nachgearbeitet in Lightroom 6.