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Sagres

lindloff 09/11/2019
Sagres bei Sonnenaufgang, von einem hungrigen Fotografen. Bl. 8 bei 1/8tel Sek. ISO 400. Mit dem 32-64.

Die Gegend um Sagres ist ebenfalls nicht uninteressant. Immerhin ist Sagres einer der südwestlichsten Orte Europas und es gibt dort die „letzte Bratwurst vor Amerika“ für Leute, die nicht auf DAS kulinarische Glanzlicht aus Deutschlands Küchen schlechthin verzichten mögen.

Auch am Strand wächst immer noch irgendwas. Bl.22 bei 1/100stel. Mit dem 32-64.

Einen leicht zugänglichen und offensichtlichen Lost Place gibt es dort auch; es handelt sich um einen ehemaligen Fußballplatz. Nicht nur die Deutschen sind bekanntlich verrückt danach.

Umkleidekabine eines ehemaligen Fußballplatzes. Bl. 20 bei 1/480stel Sek. ISO 800.

Deutlich interessanter ist aber die Festung in Sagres, die besichtigt werden kann, was bei anderen Bauwerken dieser Art aus Sicherheitsgründen nicht immer möglich ist. Die Festung war auch der eigentliche Anlass meines Besuchs dort. Wer darauf steht, kann sich auch den ziemlich idyllisch gelegenen Hafen der Stadt ansehen und sich auf eine Rundtour durch das gerade entstehende Villenviertel der Stadt begeben. Ich habe dieses Mal beides gemieden, weil ich erst am Start meines persönlichen Eroberungstrips bin.

Die Festung in Sagres am frühen Morgen. Mit dem 32-64. 3 Sek., Bl.22. ISO 100.

In Sagres bleiben vor allem surfende Menschen häufig länger, um ihren Sport auszuüben. Wer beachen will, um braun zu werden, ist in Lagos oder Portimao besser aufgehoben, obwohl das hier natürlich auch möglich ist. Viel hat die Stadt eigentlich nicht zu bieten, aber etwas über die Geschichte des Landes kann man dort sehr gut lernen.

Schlafende und rostende Kanonen. Besser so als schießend. Egal wie alt das ist. 32-64.Bl. 20 bei 1/210tel Sek. ISO 400.

Alle anderen sind Tagestouristen, die sich vor allem den Leuchtturm ansehen und die Festung besuchen, um dann wieder zu verschwinden. Es soll ja der südwestlichste Punkt in Europa sein, wie es heißt. Am interessantesten ist allerdings die Festung, zusammen mit den anderen Bauten auf dem Gelände, von denen mit vor allem das Labyrinth aufgefallen ist.

Wehrgang. 32-64. Bl. 20 bei 1/400stel Sek. ISO 400.

In SW geht das auch und die Bilder wirken so irgendwie anders:

Transportweg zum Wehrgang. Die Breite des Weges lässt darauf schließen, dass schwere Dinge dort herauf transportiert worden sind. Die Kanonen eben. Bl. 22 bei 1/110tel Sek. ISO 400.

Und damit man auch erkennen kann, dass das ein Bau ist, der vermutlich noch aus der Maurenzeit stammt, aber portugiesisch ist, hier deren Flagge, die zufällig auch farblich dazu passt

Flagge der Portugiesen. Bl. 22 bei 1/250stel Sek. ISO 400. Mit dem 100-200.

Ein Interieur habe ich auch noch, eine Schießscharte:

Schießscharte. 1/35stelSek. bei Bl.22, ISO 800. Mit dem 100-200.

Eine Art Hinterhof hat die Festung auch noch. Es gibt ja nicht nur die Festung selbst zu sehen, sondern auch noch einige andere Dinge wie einen(nicht so) interessanten Leuchtturm und einen Aussichtspunkt auf die Küste. Vor allem das akustische Labyrinth dort ist sehr interessant, auch in seiner Architektur. „Voz do Mar“, also „Stimme des Meeres“ heißt das Objekt.

Akustisches Labyrinth. Bl. 16 bei 1/800stekl Sek. ISO 400. Mit dem 32-64.

Wie man erkennen kann, ist der Eindruck in Farbe ein völlig anderer. Zonensystem- und Histogrammanbeter werden wieder einmal sagen, dass das nicht „ausgeglichen“ ist und sich über die flachen Grauwerte wundern. Ich habe zwar ein bisschen nachgeholfen, wollte aber auch das Erscheinungsbild des Labyrinthes herüberbringen.

Akustisches Labyrinth. Hier in Farbe. Bl. 16 bei 1/200stel Sek. ISO 400. Mit dem 32-64.

Wie man sieht, habe ich einige Bilder dieses Bauwerks, das meiner Meinung nach eher als Kunst denn als Architektur zu sehen ist, nach SW konvertiert. Trotz gleißendem Licht fällt der geringe Kontrast auf.

Akustisches Labyrinth. Bl. 22 bei 1/140stel Sek. ISO 400. Mit dem 32-64.

Einen weiteren habe ich auch davon noch. Ein Labyrinth braucht schließlich auch einen Eingang:

Akustisches Labyrinth. Eingang. Bl. 16 bei 1/350stel Sek. ISO 400. Mit dem 32-64.

Wenn man sich diese Bilder, vor allem die in SW, betrachtet, werden die Einflüsse eines gewissen Edward Weston immer wieder sichtbar, wie mir erst beim Schreiben des Textes aufgefallen ist. Man vergleiche mal einige Bilder Westons mit dem, was hier zu sehen ist, vor allem mit Blick auf die Grauwerte, soweit das möglich ist. Und ich dachte, ich wäre weg davon. Aber wenn man einmal mit dem „Straight Photograhy“- Ansatz angefangen hat, kann man auch nicht mehr damit aufhören. Bei dem was manche Leute „photoshoppen“, kann es sogar sein, dass daraus mal wieder eine Art „Bewegung“ wie zu Zeiten der Neuen Sachlichkeit, die es auch als Stilrichtung in der Fotografie gegeben hat, gibt. Heute würde man das dann wohl „back to the roots“ nennen.

Untergegangen ist die Sonne auch mal. Bevorzugt tut sie das am Leuchtturm. Deshalb springen wir mal da hin, weil es Leute gibt, die auf solche Bilder stehen.

Sonnenuntergang am Leuchtturm in Sagres. Bl. 22 bei 1/4tel Sek. ISO 100.

Zur Technik: Kamera und Objektive wie in den Bildunterschriften beschrieben. Nachgearbeitet in Capture One Pro 12. Verkleinert aus Faulheit in Lightroom, damit das Capture One schon mal neues Material importieren kann.

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lindloff

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